ZeroWaste Switzerland

Non-profit association inspiring everyone in Switzerland to reduce waste.

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Ein Weih-nachtsfest ohne Foodwaste, ist das möglich?

Tipps, wie wir auf unserer Ebene gegen dieses weltweite Übel vorgehen können

Was mich beschämt, ist nicht, dass es Reiche und Arme gibt: sondern die Verschwendung”.

Mutter Theresa, Heilige (1910 – 1997)

Lebensmittelverschwendung ist zwar kein neues Phänomen in den westlichen Gesellschaften, doch in den letzten zehn Jahren ist das Thema in den Mittelpunkt der Überlegungen zur Sicherheit und Nachhaltigkeit des globalen Ernährungssystems gerückt.

Das Aufzeigen der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Lebensmittelverschwendung wirft ethische und moralische Fragen auf; Fragen über den gleichberechtigten Zugang zu Lebensmitteln in der Welt und die Auswirkungen unserer Ernährung auf die natürlichen Ressourcen

Die Zahlen sind erschreckend. Ein Drittel der weltweit für den menschlichen Verzehr produzierten Nahrungsmittel geht verloren oder wird verschwendet, während gleichzeitig eine Milliarde Menschen nicht genug zu essen hat…  In der Schweiz werden jedes Jahr etwa 2,3 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Das entspricht der Ladung von 150 000 Lastwagen, die hintereinander aufgereiht eine Kolonne von Zürich bis Madrid bilden würden (Quelle: savefood.ch).

Da die Schweiz 50% ihrer Nahrungsmittel importiert, trägt sie dazu bei, die Rohstoffpreise weltweit unter Druck zu setzen, und erschwert so den Zugang zu Nahrungsmitteln in armen Ländern.

Lebensmittelverschwendung bedeutet auch eine Belastung für die Umwelt, den Boden, das Wasser und das Klima. Da die Landwirtschaft für mehr als 30% der Umweltverschmutzung verantwortlich ist, verursacht die Verschwendung eine noch grössere Belastung. In der Regel sind die Ärmsten am stärksten betroffen. Laut den Forschern João Almeida und Claudio Beretta sind 10% des helvetischen ökologischen Fussabdrucks auf die Verschwendung von Lebensmitteln zurückzuführen.

Schliesslich widerspricht die Lebensmittelverschwendung allen Regeln der Ethik. Sie ist Ausdruck einer Missachtung des Lebens, der Arbeit der Bauern und der Natur, die uns Nahrung bietet. Sie reduziert lebende Organismen wie Pflanzen und Tiere auf den Status von Waren, die ausgebeutet werden, um mehr und schneller zu produzieren

Während der Weihnachtszeit ist die Lebensmittelverschwendung am grössten. Wir neigen dazu, zu viel einzukaufen, wenn wir Gäste erwarten. Hier sind ein paar einfache Tipps, wie Sie dem Motto “Lieber Lebensmittel wegwerfen als zu wenig” ein Ende setzen können

Vor dem Einkaufen

  • Mahlzeiten für einige Tage im Voraus planen.
  • Für jede Mahlzeit die Anzahl der Personen schätzen.
  • Schränke und Kühlschrank auf verderbliche oder bereits angebrochene und aufzubrauchende Lebensmittel überprüfen.
  • Speisepläne mit diesen Produkten erstellen und eine Einkaufsliste mit den fehlenden Produkten für ein bestimmtes Gericht schreiben.

Im Laden

  • Halten Sie sich an Ihre Einkaufsliste, die Sie nach den tatsächlichen Bedürfnissen zusammengestellt haben. Mit einer Einkaufsliste kaufen Sie gezielt ein und vermeiden von Anfang an Lebensmittelverschwendung. So sparen Sie Zeit und Geld, denn Sie kaufen nur das, was Sie wirklich brauchen.
  • Häufiger einkaufen, anstatt grosse Mengen auf einmal, insbesondere bei frischen Lebensmitteln.
  • Grosse Mengen nur dann kaufen, wenn man sicher ist, dass man alles rechtzeitig verbraucht. Den Kauf von Aktionen vorher gut überlegen, Aktionen verleiten dazu, mehr zu kaufen als nötig.
  • Den Offenverkauf bevorzugen, um die benötigte Menge einzukaufen. Ausserdem vermeidet der Kauf von unverpackten Lebensmitteln die Produktion von Verpackungsmüll!
  • Den Direktverkauf bevorzugen (auf dem Bauernhof, auf dem Markt), dort findet man auch unkalibriertes Obst und Gemüse, das von den Standards der grossen Handelsketten verdrängt wird. Wenn Sie Produkte mit kleinen Unvollkommenheiten kaufen, tragen Sie dazu bei, die Menge an Lebensmittelverschwendung in der Landwirtschaft und im Handel zu reduzieren. Beschädigtes, verdrehtes oder originell geformtes Obst und Gemüse ist durchaus geniessbar und schmackhaft, deren Qualität ist einwandfrei.
  • Die geografische Nähe vermeidet auch Verschwendung durch lange Transportwege und Lagerung.
  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum der Lebensmittel beachten.
  • Erst am Ende Lebensmittel kaufen, die  gekühlt werden müssen, und bei Bedarf eine Kühl- oder Gefriertasche verwenden.

Zurück von den Einkäufen

  • Die frischesten Lebensmittel in die hintere Ecke des Kühlschranks legen und die Lebensmittel mit kürzerem Haltbarkeitsdatum davor.
  • Auf den Lebensmittelverpackungen befinden sich mehrere Datumsangaben. Wenn man weiss, wie man sie richtig interpretiert, kann man sich sicher ernähren, ohne unnötig Lebensmittel wegzuwerfen, die noch gut zu verwerten sind. Hier ist, was Sie sich merken sollten:
  • “zu verbrauchen bis”: Hier geht es um die Lebensmittelsicherheit. Dieses Datum gibt an, bis wann ein Produkt bei richtiger Lagerung verzehrt werden kann. Laut Gesetz muss es auf sehr leicht verderblichen Lebensmitteln stehen, z. B. auf Hackfleisch oder frischem Fisch. Tipp: Achten Sie darauf, dass Sie solche Produkte innerhalb des angegebenen Zeitraums verbrauchen und nur die Mengen kaufen, die Sie benötigen. Wenn Sie es nicht schaffen, sie rechtzeitig zu verbrauchen, kochen Sie sie vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums. Sie können z. B. Fleischbällchen aus dem Hackfleisch zubereiten oder es einfrieren.
  • “Mindestens haltbar bis”: Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist eine Qualitätsgarantie des Herstellers. Es gibt an, bis wann ein Produkt seine spezifischen Eigenschaften behält, wenn es richtig gelagert wird. Die meisten Produkte sind jedoch über dieses Datum hinaus haltbar. Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, kann sich die Konsistenz oder der Geschmack des Produkts leicht verändern. Sie können es jedoch ohne Gesundheitsrisiko verzehren.
  • Was ist mit Lebensmitteln ohne Mindesthaltbarkeitsdatum?  Für bestimmte Gruppen von Lebensmitteln ist die Angabe eines Mindesthaltbarkeitsdatums nicht vorgeschrieben. Es liegt im Ermessen der Hersteller, ob sie es auf dem Produkt anbringen oder nicht. Dazu gehören frisches Obst und Gemüse, Essig, Salz, Zucker, bestimmte Getränke (in der Regel alkoholische Getränke) und Backwaren (die normalerweise innerhalb von 24 Stunden verbraucht werden müssen). Entweder verderben diese Lebensmittel so sehr, dass Sie es auf den ersten Blick erkennen (Obst, Gemüse, Brot und Backwaren), oder sie verderben aufgrund ihrer Zusammensetzung nie. Zucker und Salz gehören zu den Lebensmitteln, die fast unbegrenzt haltbar sind.
  • Daten überschritten, was tun? Den gesunden Menschenverstand benutzen, indem wir unsere Sinne einsetzen: beobachten, riechen, schmecken. Anhand der Farbe und Konsistenz eines Lebensmittels oder des Zustands seiner Verpackung lässt sich beurteilen, ob es noch verzehrt werden kann. Risikopersonen (Schwangere, Kleinkinder, ältere Menschen, Kranke) sollten die Mindesthaltbarkeitsdaten von gekühlten Produkten strikt einhalten. Ein Lebensmittel, dessen Verpackung aufgebläht ist (ausser in Höhenlagen) oder das Schimmel aufweist, muss unbedingt weggeworfen werden.

Empfindliche Produkte “zu verbrauchen bis..”

Fleisch, Fertiggericht, geschnittener SalatSich nach Möglichkeit an das Datum halten.
Hackfleisch, Geflügel, Fisch, MeeresfrüchteSo schnell wie möglich. Sich strikt an das Datum halten.
Gekochter Schinken, Terrine, PasteteNach dem Öffnen innerhalb von zwei bis drei Tagen verbrauchen. Das Datum beachten..
Frischkäse, pasteurisierte MilchVon zwei Tagen bis zu einer Woche nach dem Datum

Wenig verderbliche Produkte “mindestens haltbar bis…”

Joghurt, ButterVon mehreren Tagen bis zu zwei Wochen nach dem Datum, manchmal sogar noch länger.
Trockene Wurstwaren, HartkäseBis zu zwei Wochen nach dem Datum
EiBis zu zwei Wochen nach dem Datum: gut durchgaren.

Produkte auf Vorrat ” mindestens haltbar bis…”

Trockene Nudeln, Reis, Griess, Mehl, Kaffee, Gewürze, Pflanzenöl, Senf, Zucker, Salz, EssigKeine Einschränkung, wenn es keine Anzeichen für eine Verderbnis gibt: Überprüfen Sie die Textur (nicht nass, nicht verklumpt) sowie den Geschmack und Geruch (nicht ranzig, staub- oder insektenfrei).
Konserve, Glas, Flasche und Tetra BrikMehrere Monate oder sogar Jahre nach dem Datum: Überprüfe die Verpackung auf Beschädigungen (gewölbt, verbeult, rostig, zerrissen, offen).
Gebäck und SchokoladeMehrere Monate nach dem Datum.
UHT-MilchUngeöffnet, bis zu 1 Monat nach dem Datum.
TiefgekühltesEin paar Monate nach dem Datum.

 In der Küche

  • Vor dem Kochen eines neuen Gerichtes, sollten als erstes die Reste aufgegessen werden! Im Internet gibt es viele originelle Rezepte mit Resten (Anti-Foodwaste-Rezepte) oder savefood
  • Daran denken nicht so frisches Obst und Gemüse zu verwerten, indem Suppen, Kompotte, … daraus hergestellt werden. Ebenso trockenes Brot sammeln, um daraus Croutons, Semmelbrösel, French Toast oder einen Auflauf aus altem Brot und Gemüse zu machen.
  • Die Mengen richtig berechnen: Wenn man es gewohnt ist, für seine Familie zu kochen, ist es schwierig, die richtigen Mengen für 8, 12 oder sogar 20 Personen auszuwählen. Dies gilt auch bei Festessen mit verschiedenen Gängen (Aperitif, Suppe, Vorspeise, Hauptgericht, Dessert…) für Gäste, deren Appetit oder Essensvorlieben man nicht unbedingt kennt. Für ein Silvesteressen empfiehlt es sich, 600g bis 700g Lebensmittel pro Person für alle Gerichte zusammen einzuplanen. Über das Essen verteilt ergibt dies pro Person etwa wie unten angegeben: 
  • Zum Aperitif, 4 bis 6 Aperitif-Häppchen.
  • Als Vorspeise 75g Fleisch oder 100g gekochten Fisch. Oder 100g eines vegetarischen Gerichts.
  • Für den Hauptgang: Man bleibt bei 75g Fleisch oder 100g Fisch. Bei einem fleischlosen Menü erhöht man die Mengen leicht, 150g bis 200g gekochtes / zubereitetes Gemüse, 50g Reis (trocken).
  • Für eine Käseplatte rechnet man 30 – 50g Käse und 30 – 70g Brot;
  • Für den Nachtisch 100g -150g.
  • Was ist mit Kindern? Achtung: Kinder essen eher weniger als Erwachsene, Teenager aber eher mehr.
  • Weil es ein Fest ist und weil man möchte, dass alle etwas nach ihrem Geschmack finden, ist es eine gute Idee, für Abwechslung zu sorgen. Zum Beispiel mehrere Beilagen, Käse, Brotsorten… Dann passt man die Mengen an die Anzahl der Gänge an. Wenn 10 Personen am Tisch sitzen, ist es ratsam, 2kg Gemüse als Beilage zu servieren. Wenn man aber 3 Gemüsesorten anbietet, werden nur noch 660 g von jeder Sorte angeboten. Und nicht 2kg von jedem “für den Fall, dass alle das Gleiche wollen und es nicht genug ist”.

Nach dem Festessen

Reste aufbewahren: Man bewahrt Reste von Mahlzeiten oder angebrochene, gekochten oder ungekochten Lebensmitteln im Kühlschrank oder im Gefrierfach auf. So werden Reste richtig aufbewahrt:

  • Man füllt sie in einen sauberen, luftdichten Behälter. Man vermeidet es, das Essen in der Schüssel aufzubewahren, in der es zubereitet oder serviert wurde. Diese Schüsseln sind oft zu gross, lassen sich nicht verschliessen und sind mit jedem in Berührung gekommen.
  • Man stellt sie so schnell wie möglich in den Kühlschrank oder ins Gefrierfach, um Lebensmittelvergiftungen zu vermeiden. Das heisst, weniger als zwei Stunden, nachdem sie zubereitet oder angebrochen wurden.
  • Wenn nötig, portionieren Sie und geben Sie das Datum auf dem Behältnis an (vor allem, wenn Sie es einfrieren).
  • Und schliesslich, wenn man beim Einkaufen zu gross gedacht und nicht alles gekocht hat, lassen sich viele Dinge sehr gut einfrieren: Schlagsahne, Butter, blanchiertes Gemüse, Obst…

Ein Fest ist mehr als eine Mahlzeit

Das Essen am Jahresende ist wichtig. Oft ist es der Ort, an dem man sich versammelt. Das ist aber kein Grund, den ganzen Abend am Tisch sitzend ein gigantisches Menü zu geniessen. Man kann festliche Rituale einführen, die das Essen unterbrechen: Familienfotos machen (ein ernstes, ein lustiges), alle eine glückliche Erinnerung an das Jahr teilen… Auch das gemeinsame Zubereiten des Essens ist eine Möglichkeit, eine schöne Zeit zu verbringen. Oder es mit Gesellschaftsspielen auflockern. Und wenn wir nicht so voll sind, können wir den Abend gemeinsam besser geniessen 🙂

Guten Appetit und schöne Festtage!

Studie: Hilft Plastik Lebensmittelverschwendung zu vermeiden?

Plastikverpackungen helfen, Lebensmittel länger frisch zu halten. Sie sind deswegen wichtig, um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.“ Mit diesem Argument begründen Detailhändler und Produzenten ihre Vorliebe für Plastikverpackungen. Eine Studie von Zero Waste Europe und Friends of the Earth Europe zeigt jetzt aber: So einfach ist das nicht.

In der EU ist die Menge an Foodwaste gemeinsam mit den Plastikverpackungen angestiegen – beides um rund 50 Prozent im Zeitraum von 2004 bis 2014. Und nicht nur das: In einigen Fällen führt die Plastikverpackung sogar zu mehr verschwendeten Lebensmitteln.

Plastik ist (fast) überall

37 Prozent der verkauften Lebensmittel in der EU sind in Plastik verpackt. Es ist damit das häufigste Verpackungsmaterial. Für die Schweiz sind uns dazu leider keine Zahlen bekannt. Wer sich aber Zeit nimmt für einen bewussten Spaziergang durch unsere Supermärkte merkt schnell: Weniger wird es bei uns kaum sein.

Verpackungen können Lebensmittelverschwendung vergrössern

Fixe Verpackungsgrössen führen manchmal sogar zu mehr Foodwaste. Ein konkretes Beispiel aus der Studie beschäftigt sich mit grünen Bohnen. Diese müssen zugeschnitten werden, damit sie in die Plastikverpackung passen. Dieses Zuschneiden führt dazu dass 30 – 40 Prozent der Bohnen im Abfall landen.

Verpackungen führen aber auch dazu, dass der Konsument mehr Lebensmittel kauft, als er braucht. So ist es beispielsweise bequemer, den 2,5kg-Sack Kartoffeln einzupacken, als die benötigen 700g abzuwägen. Der Rest landet oft im Abfall.

Teure Verschwendung

Lebensmittelverschwendung kostet die EU jährlich 143 Billionen Euro. 173 kg Lebensmittel wirft der durchschnittliche EU-Bürger pro Jahr weg. Pikantes Detail: In England wird mehr als ein Viertel der Lebensmittel noch in der Originalverpackung weggeworfen.

Wer über diese Zahlen staunt, den werden die Zahlen aus der Schweiz schockieren: 290 kg an Lebensmitteln werden in der Schweiz pro Person verschwendet. Ein Drittel davon fällt in den Haushalten an.

Geringe Recycling-Quote

30 kg Plastikverpackungen werfen Europäer pro Person pro Jahr weg. Weniger als ein Drittel davon wird recycelt. Die Mehrheit der Plastikverpackungen wird nur einmal verwendet. Die Studie zeigt, dass rund 95 Prozent des Wertes der Verpackungen so verloren gehen. Die Verluste, die daraus für die globale Wirtschaft entstehen werden auf rund 100 Billionen Euro jährlich geschätzt.

In der Schweiz wiegen die jährlich verbrauchten Kunststoffverpackungen in den Haushalten 302’000 Tonnen (nicht nur Lebensmittel). Mit rund 36 kg pro Person verbrauchen wir also knapp mehr als die EU. Rund 68’000 Tonnen davon werden recycelt (inkl. PET). (Quelle: Carbotech AG und UMTEC Rapperswil, KuRVe)

Gesundheitliche Implikationen

Und last, but not least: Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass Einwegmaterialien wie Plastik ein Gesundheitsrisiko für die Konsumenten darstellen. Bei der sogenannten chemischen Migration gehen Inhaltsstoffe aus der Verpackung in die Lebensmittel über. Diese nehmen wir danach mit den Lebensmitteln auf.

Food Waste vermeiden

Immer mehr Leute werden sich bewusst, wieviel Geld und wertvolle Ressourcen wir verschwenden, indem wir Lebensmittel wegwerfen. Je nachdem was, wieviel und wo wir einkaufen und wie wir konsumieren, können wir Konsumenten einen entscheidenden Unterschied machen. Die wichtigsten Tipps, wie du Foodwaste vermeiden kannst, findest du in einem früheren Artikel.

Weitere gute Adressen

  • Auf Foodwaste.ch findest du alle Informationen und wertvolle Tipps rund um Foodwaste in der Schweiz.
  • Mit Too good to go hilfst du Restaurants, weniger Lebensmittel wegzuwerfen indem du überproduzierte Lebensmittel und Speisen zu einem reduzierten Preis kaufst.
  • Bei der Ässbar findet du Backwaren und Patisserie frisch von gestern.
  • Mit Foodsharing kannst du selber aktiv werden gegen Lebensmittelverschwendung.

Mehr zur Studie von Zero Waste Europe und Friends of the Earth Europe.

Foodwaste und was du dagegen unternehmen kannst

Foodwaste hat gemeinsam mit dem Kanton Zürich den Bericht „No Waste, let’s taste“ veröffentlicht. In diesem Artikel findest Du die wichtigsten Zahlen und Fakten und Tipps, um Foodwaste zu vermeiden.

Foodwaste sind Lebensmittel, die weggeworfen werden, obwohl sie für den menschlichen Konsum produziert sind. Nicht essbare Teile, z.B. Knochen sind also kein Foodwaste. Genauso wenig wie Nahrungsmittel, die für Biotreibstoff oder als Tierfutter verwendet werden.

Rund ein Drittel aller Lebensmittel gehen in der Schweiz verloren. Gesamthaft sind das rund 2‘500 Millionen Kilogramm pro Jahr. Diese Lebensmittel gehen auf unterschiedlichen Stationen zwischen Feld und Magen verloren.

  • Aussortierte Früchte und Gemüse: Sie sind entweder zu gross, zu klein oder haben eine unübliche Form.
  • Lebensmittel, von denen zu viel produziert wurde
  • Verluste aufgrund des Transports. Wenn beispielsweise die Verpackung beschädigt ist oder das Essen bereits auf dem Weg verdirbt, wird es zu Foodwaste.
  • Nicht verkaufte Produkte im Detailhandel
  • Resten aus der Gastronomie
  • Foodwaste im Privathaushalt

45 Prozent, also fast die Hälfte des Foodwaste in der Schweiz fällt im Haushalt an. Gemeinsam können wir hier also einen grossen Unterschied machen. Mit ein paar einfachen Tricks kannst du deinen persönlichen Foodwaste drastisch verkleinern.

Tipps zum Einkaufen

  • Wirf einen Blick in deinen Kühlschrank und mach eine Einkaufsliste: So kaufst du nur ein, was du wirklich benötigst.
  • Wähle unverpackte Produkte im Offenverkauf, so vermeidest du nicht nur Verpackungsabfall. Hier kaufst du genau so viel wie du brauchst.
  • Kauf regional und saisonal ein, indem du regionale und saisonale Produkte vorziehst, vermeidest du lange Transportwege. Das spart nicht nur CO2; es fällt auch viel weniger Foodwaste an. Und nicht zu vergessen: Wenn du die Produzenten in deiner Nähe unterstützt, weisst du ganz genau woher dein Essen kommt
  • Kauf reduzierte Frischprodukte: Meistens werden diese am nächsten Tag weggeworfen.

Tipps für den Konsum

  • Nose to Tail: Die Produktion von Fleisch verschlingt viele Ressourcen. Ein guter Grund also, nicht nur das Filet zu essen, sondern das ganze Tier zu verwerten. Mit der richtigen Zubereitung verstecken sich hier sogar regelrechte Leckerbissen.
  • Leaf to root: Auch viele Pflanzen sind vollständig essbar. Wenn du dein Gemüse gut abbürstest, musst du es nicht mehr schälen. Und Radieschenkraut, zum Beispiel, kannst du wie Blattspinat zubereiten, in den Salat oder Smoothie mischen.
  • Restemenüs: Hast du zu viel gekocht? Kein Problem, pack dir die Resten für das Mittagessen am nächsten Tag ein. Oder du zauberst ein ganz neues Menü aus den Resten – alles was du dazu brauchst ist Fantasie und Experimentierfreudigkeit.
  • Pack’s dir ein: Frage im Restaurant, ob sie dir die Reste in deinen Mehrwegbehälter packen. Auch die Resten vom Geschäftsapero kannst du so retten.
  • Vertrau deinen Sinnen: Mindesthaltbarkeitsdaten dienen in erster Linie der rechtlichen Absicherung der Händler. Ein vergangenes Datum bedeutet also noch lange nicht, dass das Lebensmittel verdorben ist. Deine Sinne erkennen, wenn etwas verdorben ist, vertraue Ihnen. Hat sich Schimmel gebildet? Hat sich der Geruch oder Geschmack verändert? Wenn du diese Fragen mit Nein beantworten kannst, kannst du es noch problemlos geniessen.

Tipps für die richtige Lagerung

  • Sichtbar lagern: Je besser du siehst, was du an Lebensmitteln hast, umso weniger wirst du wegwerfen. Räume deswegen deine neuen Einkäufe hinten ein. Beim nächsten Einkauf wandert dieses dann wieder nach vorne. So vergisst du nichts im hintersten Ecken deines Kühlschranks.
  • Richtig lagern: Indem du Lebensmittel sachgemäss lagerst, vermeidest du Foodwaste. Lagere deine Produkte luftdicht und bei der richtigen Temperatur. Auf foodwaste findest du wichtige Tipps zur Lagerung von unterschiedlichen Lebensmitteln.
  • Einfrieren: Friere Lebensmittel frühzeitig ein – übrigens eignet sich auch Glas prima um Lebensmittel einzufrieren. Denk einfach daran, dass Glas nicht bis zum Rand zu füllen.
  • Konservieren: Es gibt viele Varianten, mit denen du Lebensmittel länger halten kannst. Gemüsereste und Kräuter kannst du trocknen oder in Saucen verarbeiten. Aus Früchten zauberst du leckere Säfte, Sirup oder Konfi.

Hast du trotz aller Vorsicht ungeniessbare Lebensmittelreste? Mithilfe des Komposts verwandelst du diese in neue Nährstoffe.

Mehr Informationen und Tipps rund um Foodwaste findest du unter foodwaste webseite.

Hast du zuviel eingekauft? Auf foodsharingschweiz kannst du dein Essen mit anderen teilen. Gemeinsam verschwenden wir nichts.