«Wir kaufen, konsumieren und werfen zu schnell wieder weg. Oft würde schon eine einfache Geste reichen, um einem Gegenstand ein zweites Leben zu schenken.»
Im Zentrum des Zero-Waste-Prinzips steht, Gegenstände wiederzuverwenden und zu reparieren, statt sie wegzuwerfen. In den letzten Jahren sind immer mehr kollaborative Plattformen entstanden. Nutzer*innen können dort Unterstützung beim Heimwerken oder für Reparaturen finden, oder Dinge, die sie nicht mehr benötigen, verkaufen oder verschenken.
Diese Plattformen tragen dazu bei, Müll zu reduzieren, und fördern soziale Beziehungen, verantwortungsvolles Konsumverhalten und die lokale Wirtschaft.
Wir haben ein paar Alternativen gegen den Wegwerftrend und für einen minimalistischeren Lebensstil für euch zusammengestellt. So braucht ihr z. B. keine eigenen Werkzeuge mehr, sondern leiht sie euch von euren Nachbar*innen und lernt dabei noch eure Nachbarschaft besser kennen.
Website: Locircus
Eine weitere kostenlose Möglichkeit ist, Sticker auf den eigenen Briefkasten zu kleben, um den Nachbar*innen zu zeigen, welche Gegenstände sie sich bei euch ausleihen können. Auf www.pumpipumpe.ch gibt es einen Sticker für jeden Gegenstand. So könnt ihr das Eis brechen und eure Nachbarschaft besser kennenlernen. Das Motto dieser Initiative: miteinander teilen. Dieser gemeinnützige Verein fördert den Austausch und das kostenlose Verleihen.
Um Gegenstände einfacher zu finden, wurde kürzlich die Online-Karte «Pumpipumpe Map» entwickelt.
Website: www.pumpipumpe.ch
Keepinuse.ch ist eine Westschweizer Kleinanzeigen-Plattform, auf der die Nutzer*innen Gegenstände gratis suchen und/oder verschenken können. Seit Gründung der nicht gewinnorientierten und nicht kommerziellen Plattform 2013 wurden auf der Seite über 3000 Gegenstände getauscht. Dadurch wurden sie vor einer vorzeitigen Entsorgung in der Müllverbrennungsanlage oder auf der Mülldeponie bewahrt – und ihre neuen Besitzer mussten sich keine neuen Gegenstände kaufen.
Gegenstände tauschen, ausleihen und teilen – das Konzept der Sharing Economy ist nicht neu: Die ersten Local Exchange Trading Systems, kurz LETS, wurden in den 1980er-Jahren in Kanada gegründet. Diese Tauschsysteme entstanden in der Schweiz ab 1997. Derzeit gibt es in der Schweiz rund 26 Tauschsysteme. Bei den Tauschsystemen geht es darum, Dienstleistungen, Know-how und Gegenstände zwischen Mitgliedern des Netzwerks zu tauschen. Dabei wird mit Zeit bezahlt. Hier ein paar Beispiele, was man – ganz im Sinne der Zero-Waste-Philosophie – tauschen kann:
- Reparatur eines kaputten Stuhls oder einer Hose
- Verleihen eines Raclette-Grills oder von Schneeschuhen
- Workshop zur Herstellung von Flüssigseife auf Basis natürlicher Produkte
- « Kauf» (z. B. in der Währung Zeit) von Flüssigwaschmittel, das ein anderes Mitglied selbst hergestellt hat (kann mit dem eigenen Behälter abgeholt werden)
- Entdecken einer neuen Familienaktivität: Besuch eines Biobauernhofs mit Übernachtung im Stroh
- Beratung bei der Herstellung eines Komposters für den Garten (oder eines Wurmkomposters für die Küche oder den Balkon).
ZeroWaste Switzerland befürwortet solche Initiativen, die die Wiederverwendung von Gegenständen fördern. Dadurch müssen weniger neue Sachen gekauft werden, die man vielleicht nur sehr selten braucht (z. B. Bohrmaschinen). Ausserdem fördern sie den Austausch, die gegenseitige Unterstützung und die Zusammenarbeit.
Ihr könnt natürlich auch unsere Mitglieder besuchen, die euch gerne beraten. Viele Second-Hand-Profis sind Partner von ZeroWaste Switzerland.
Klickt dafür auf diesen Link, gebt euren Ort ein und wählt die Kategorie «Brockenstuben und Occasionsmarkt».
Derzeit stehen euch rund 200 Geschäfte zur Verfügung. Alle unsere Mitglieder sind sehr sympathisch. Gebt ihnen gerne Bescheid, dass ihr durch ZeroWaste Switzerland auf sie aufmerksam geworden seid.
Wir hoffen, dass euch diese Tipps bei eurem nachhaltigen Lebensstil helfen.
Euer ZeroWaste-Switzerland-Team!