In der Schweiz zählt man 698 kg Abfall pro Jahr und Einwohner, wovon etwa die Hälfte, 333 kg in der Verbrennungsanlage endet und Luftschadstoffe produziert (Quelle: BAFU Bundesamt für Umweltschutz, 2021). Die andere Hälfte wird getrennt und wiederverwertet, das heisst bearbeitet und aufgewertet, um neue Gegenstände zu kreieren.
Durch ein Leben ohne Abfall, möchten wir über das Recycling-Konzept hinausgehen, mit dem Gedanken, dass der allerbeste Recycling-Abfall, jener ist, den es gar nicht gibt!
Die Zero Waste Methode
Das untenstehende beschriebene Zero Waste Prinzip mit den “R”, gibt Denkanstösse zu unserem Konsumverhalten und Anregungen zur Abfallreduktion, um so einen möglichst kleinen ökologischen Fussabdruck zu hinterlassen. Das Ziel ist nicht auf alles zu verzichten, sondern verantwortlicher zu werden, das Gesamtbild von unserem Konsumverhalten zu hinterfragen, um intelligenter zu konsumieren.
> Refuse (ablehnen)
ablehnen, was wir nicht brauchen
Wir denken über unser Verhalten als Konsument ausserhalb unseres Wohnbereichs nach. Wir überlegen welche unnötigen Objekte in unser Leben eintreten und verweigern diese; vom Werbeprospekt zu den Gratismustern, über Kassenquittungen, Plastiksäcke und Wegwerfbecher. Die Idee ist nicht jemanden durch Verweigerung zu beleidigen, sondern über unsere indirekten Verhaltensmuster nachzudenken und die Nachfrage für Produkte zu verlangsamen, die uns belasten und im Weg stehen (zum Beispiel: Prospekt, den man gar nicht liest; Shampoo aus dem Hotel, das man nie benutzt, aber gern zu Hause lagert). Es ist klar, dass dieses Konzept nur mit Mithilfe eines kollektiven Engagements funktioniert
> Reduce (reduzieren)
reduzieren, was wir nicht brauchen und was nicht verweigert werden kann
Wir sind an eine Konsumgesellschaft und den Überfluss gewöhnt. Wir bevorzugen Qualität vor Quantität. Wir überlegen uns, wie wir das Volumen unseres Konsums verringern können und halten uns an unseren wirklichen Bedarf sowie an die auf der Erde vorhandenen Ressourcen. Diese Etappe hat einen reellen Einfluss auf die aktuelle Wirtschaftskrise. Hier einige Denkanstösse und Herausforderungen: das Auto weniger benutzen, beim Einkaufen die Anzahl Lebensmittelver-packungen verringern und durch unverpackte Lebensmittel ersetzen, die Anzahl ausgedruckter E-Mails auf der Arbeit reduzieren, die Anzahl Haushaltsgeräte zu Hause reduzieren, usw.
> Reuse (wiederverwenden)
wiederverwenden, was wir konsumieren und was wir weder verweigern noch reduzieren können
Wir verlängern die Lebensdauer unserer Gegenstände indem wir sie wieder und wiederverwenden. Wir bevorzugen wiederverwendbare Behälter und Geräte, aus nachhaltigen Materialien (zum Beispiel: Glas, Stoff, Metall anstelle von Plastik). Wir bevorzugen ein kollektives Konsummodell, den Kauf von Occasionsmaterial und lassen die Gegenstände reparieren anstatt neue zu kaufen.
> Recycle (recyceln)
recyceln, was wir nicht verweigern, reduzieren oder wiederverwenden können
Recycling ist nicht das wichtigste Ziel des ZeroWaste Lifestyles, es ist eine der letzten Etappen, wenn man schon alles versucht hat um Abfall zu vermeiden. Wenn man sich daran hält und das Meiste verweigert, reduziert und wiederverwendet, wird hoffentlich nicht mehr viel zum recyceln übrig bleiben. Vergessen wir nicht, dass Recycling nicht die ideale Lösung für die Umweltkrise ist. Recyceln heisst ein Gegenstand wird verändert, um einen neuen Gegenstand zu kreieren. Aber diese Änderung hat einen ökologischen Preis und die richtige Arbeitsweise hängt von verschiedenen Faktoren ab.
> Rot (kompostieren)
den Rest kompostieren
Wir denken daran, Obst- und Gemüseschalen, Essensreste und andere organische Abfälle zu kompostieren. Diese zersetzen sich auf natürliche Weise und geben der Erde die Nährstoffe wieder.
Zusammengefasst
Wenn wir die 5R-Methode in unserem Alltag anwenden, hinterfragen wir unsere Konsumbedürfnisse. Je mehr wir es schaffen, Dinge abzulehnen, zu reduzieren und wiederzuverwenden, desto mehr werden wir unseren Verbrauch senken, unsere Ausgaben reduzieren und unseren Fussabdruck auf der Umwelt verringern. Das sind sehr gute Nachrichten!
Wir freuen uns also darauf, im Rahmen dieses Programms ein wenig Zeit mit dir zu verbringen und wünschen dir, dass du genauso viel Spass dabei hast, wie wir bei der Erstellung!!!
Für diesen Start wirst du versuchen, mit “Ablehnen” zu beginnen. Was könntest du also in deinem Alltag ablehnen? Auf unserem Blog findest du viele Artikel, Tipps und Ideen.