Die Idee, ein SoLa mit reduziertem Abfallverbrauch durchzuführen, entstand im Frühling 2017, durch die erneute Auseinandersetzung mit dem Projekt „Faires Lager“, welches Pfadi- und andere Jugendlager dabei unterstützt, ihr Lager nachhaltiger zu gestalten und durch einen jährlichen Wettbewerb, der immer ein anderes Thema der Nachhaltigkeit (Lagerküche, Abfallverwertung etc.) als Ziel aussetzt, weiteren Anreiz bietet, im Lager bewusst und nachhaltig zu konsumieren.
Der Hauptunterschied für die Lagerküche bestand in diesem Jahr darin, dass der Vorbereitung ein viel grösserer Wert zugesprochen werden musste und diese somit viel intensiver ausgefallen ist. Es musste Kontakt mit potentiellen lokalen Bezugsquellen, d. h. Hofläden, Metzger etc. aufgenommen werden, um sie über unsere Idee zu informieren und im Voraus Bestellungen aufzugeben, was auch bedeutete, dass der Menuplan bereits einige Wochen vor dem Lager sehr detailliert ausgeplant, mit sehr genauen Mengenberechnungen bestehen musste. Dasselbe galt auch für die Bestellung im Laden Basel Unverpackt, wo wir Trockenware wie Linsen, Nüsse, Teigwaren etc. beziehen konnten. Den Grossteil der aus diesen beiden Quellen nicht abgedeckten Lebensmittel konnten wir dann vergleichsweise verpackungsarm im CC Prodega erstehen, da dort viele Produkte in ähnlichen Grossmengen-Packungen verkauft werden, wie sie auch von den Unverpackt-Läden bezogen werden (z. B. 5kg-Säcke Teigwaren).
Durch diese Planung war es uns auch möglich, das Küchenbugdet vergangener Lager nicht zu überschreiten.
Auch sind wir auf grosse Unterstützung der Eltern gestossen, die uns mit Tupperware und anderen Behältern sowie mit selbst gemachter Konfi, Sirups, u. a. beglücken konnten.
Während des Lagers konnte das Küchenteam, aufgrund der vielen bereits im Voraus bestellten Produkte, viel weniger und vor allem sehr viel gezielter einkaufen.
Durch den Kontakt zu Gemüsebauern aus der Region haben wir zusätzliche Einblicke bekommen, dass zum Beispiel der Bauer die Gemüsesorten, die er nicht selber anbauen kann, von anderen Biobauern aus der Schweiz in seinen Hofladen geliefert bekommt, dies also zum Teil gar keinen Unterschied zum Verkauf im Coop o. ä. macht.
Rückblickend ziehen wir aus unserem Projekt eine positive Bilanz. Das Ziel, weniger Verpackungsabfall zu produzieren ist sicher aufgegangen, da das Küchenteam sehr bewusst eingekauft hat. Durch eine nahgelegene Recyclingstation konnten wir zudem einen grossen Teil des Verpackungsmaterials umweltgerecht entsorgen, was zu noch weniger Kehricht geführt hat.
Generell können wir sagen, dass ein grosser Unterschied bereits durch das bewusste Einkaufen erreicht werden kann, was für Lager mit kleinerem Budget sicher wichtig ist.
Wie bereits erwähnt lag der Schlüssel zum Erfolg des Projektes „unverpackt“ in der Vorbereitung, die exakte Planung und das differenzierte und bewusste Einkaufen hat zu weniger Abfall und mehr frischen und regionalen Produkten geführt.
Alles in allem lautet unser Fazit: Aufwändig, aber lohnenswert.
Tick
Pfadi St. Urs / Pfadi Adler