Toilettenpapier? Bei uns kein Tabuthema !
Was genau hat Klopapier mit einem nachhaltigeren Leben oder Zero Waste zu tun?
Ganz viel, denn Toilettenpapier ist ein Wegwerfprodukt, von dem wir immer mehr konsumieren, aber aus ökologischer Sicht niemand darüber spricht.
Die Entstehung von Toilettenpapier
Klopapier besteht aus Papier und Papier ist aus Holz.
70% des Toilettenpapiers besteht aus Frischfasern und die bestehen meist aus Eukalyptus, das nicht in der Schweiz angebaut wird. Die meisten Eukalyptusplantagen sind in Südamerika oder auch Spanien und Portugal.
Wie immer ist eines der Probleme die intensive Monokultur. Überall wo man sich auf nur eine Pflanzenart konzentriert, leidet die Biodiversität, da den Böden immer dieselben Nährstoffe entzogen werden. Und, Eukalyptus ist sehr wasserintensiv im Anbau und oft werden auch Pestizide verwendet.
Ein zusätzliches Problem sind die starken ätherischen Öle der Bäume. Durch diese Öle wird der Boden stark beansprucht und es kann längere Zeit keine andere Pflanze dort wachsen, ausser sie verträgt sich mit den Eukalyptusbäumen. Die Öle sind zudem auch stark entflammbar, was die Brandgefahr erhöht.
Die Alternativen :
Recyclingpapier
Recyceltes Papier spart bis zu 50% Energie und bis zu 70% Wasser im Vergleich zu neuem Papier. Idealerweise sollten Sie ungebleichtes Papier wählen, das weniger Chemikalien benötigt.
Toilettenpapier mit dem Label «Blauer Engel» besteht teilweise sogar aus Recyclingpapier, dass bereits 4x für Zeitungen wiederverwendet wurde.
AirPQ, Mitglied von Zero Waste Switzerland, bietet nicht nur Recyclingpapier an, sondern kompensiert dies auch durch das Pflanzen von Bäumen!
Hersteller aus der Schweiz?
Es gibt zwar noch Hersteller, die in der Schweiz produzieren, wie Hakle, Cartaseta und Tela, in Sachen Nachhaltigkeit aber beschränken sich die Aussagen bei allen momentan nur auf verantwortungsvoll bezogene Fasern und FSC Logos. Also nicht unbedingt recycelt…
Die Verwendung
Wir erklären hier nicht, wie man Toilettenpapier verwendet, keine Angst.
In der Schweiz liegt der durchschnittliche Verbrauch bei 21 Kilo Toilettenpapier pro Jahr. Dieses Papier wird in Kläranlagen entsorgt. Denn die Rückfiltrierung des Papiers in Wasser erfordert zusätzliche Schritte. Und da andere Produkte oft die Toilette hinuntergespült werden, bilden sich Klumpen, die die Pumpen und Filter verstopfen. Einige von ihnen müssen von Hand entfernt werden, da sie sehr hart sind.
Ein kleiner Reminder: In die Toilette gehört nur Toilettenpapier. Haare, Damenhygieneprodukte (Tampons, Binden), Feuchttücher, Windeln, Nägel und was es sonst noch alles gibt, gehören nicht in die Toilette oder in den Abfluss.
Gibt es Alternativen zu Toilettenpapier?
Ja die gibt es. Früher hat man sich mit Blättern gereinigt oder es gab einen Eimer mit Schwamm, denn man so benutzte. Dann kam eine neue Innovation.
Die Duschbrause, in vielen ärmeren Ländern findet man diese bis heute. Und auf die möchten wir nun eingehen. Heutzutage gibt es komplette Toilettensysteme mit eingebauten Duschen, auch Bidet genannt. Diese kosten je nachdem eine Menge Geld. Es gibt aber auch mobile Bidets, die man mit Wasser füllen kann.
Und das gute an diesen Duschen, sie ersetzen das Toilettenpapier nicht nur, sie sind sogar hygienischer.
Achtung es wird etwas eklig…
Mit Toilettenpapier verschmieren wir unsere Ausscheidungen und werden je nachdem nicht einmal richtig sauber. Ein Wasserstrahl allerdings, kann besser reinigen und sogar Hautreizungen verhindern.
Sollte diese Variante nichts für dich sein, dann achte darauf, dass du recyceltes Toilettenpapier kaufst und obendrauf, kannst du auch noch darauf achten, dass das Papier nicht in Plastik eingepackt ist, wobei das im Detailhandel, nach unseren Beobachtungen, unmöglich ist.
Auch Toilettenpapier aus Bambus ist eine Alternative, denn Bambus wächst sehr schnell. Wobei dieses wieder einen grösseren Fussabdruck als recyceltes Papier hat.
Michèle, Mitglied vom Verein ZeroWaste Switzerland hat einen Selbstversuch gestartet:
Wir haben zuhause ein Bidet oder auch ein Klosomat. Unser Aufsatz hat einen integrierten Föhn und sollte dies nicht reichen, haben wir Tücher zum Trockentupfen, die nur für diesen Zweck da sind und nach einem Gebrauch sofort in der Wäsche landen.
Somit brauchen nur noch unsere Gäste Klopapier und wir kaufen recyceltes Klopapier im Unverpacktladen. Da wir praktisch keines mehr brauchen, ist auch der teurere Preis in Ordnung.
*Quellen: