Anlässlich des Internationalen Zero Waste Tags, der seit 2022 jedes Jahr am 30. März stattfindet, ruft die Organisation der Vereinten Nationen (UN) uns dazu auf, unsere nicht nachhaltigen Produktions- und Konsumgewohnheiten zu überdenken, da sie verheerende Auswirkungen auf die Zukunft unseres Planeten haben.
Der diesjährige Internationale Zero Waste Tag soll die Notwendigkeit von Massnahmen in der Mode- und Textilbranche zur Abfallvermeidung und zur Förderung von Kreislauflösungen unterstreichen.
Die Erde ist ein Opfer der Mode. Bei der Herstellung von Textilien werden oft Tausende von Chemikalien verwendet, von denen viele schädlich für Mensch und Umwelt sind. Die Textilbranche verschlingt Ressourcen wie Land und Wasser und setzt Treibhausgase frei, die die Klimakrise verschärfen. Trotzdem wird Kleidung in einem atemberaubenden Tempo produziert. Die Verschwendung von Textilien ist enorm: Jede Sekunde wird ein Müllwagen voll Kleidung verbrannt oder auf Deponien entsorgt.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, ist ein Systemwandel durch nachhaltige Produktion und nachhaltigen Konsum sowie durch Kreislauflösungen erforderlich. Ein Zero Waste Ansatz ist daher für diesen Übergang von entscheidender Bedeutung.
Verbraucher können durch Wiederverwendung, Reparatur und Recycling die Umweltbelastung erheblich reduzieren. Der Verzicht auf „Fast Fashion“ und die Investition in qualitativ hochwertige, langlebige Kleidung schont nicht nur die Ressourcen unseres Planeten, sondern belohnt auch traditionelle Ansätze nachhaltiger Entwicklung.
Der Privatsektor muss seiner Verantwortung gerecht werden, indem er langlebige, reparierbare und recycelbare Produkte entwickelt und gleichzeitig zirkuläre Geschäftsmodelle anwendet, die die chemische Verschmutzung begrenzen, das Produktionsvolumen reduzieren, nachhaltige Materialien verwenden und zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt beitragen. Innovation und Verantwortung müssen die Grundlage der Strategien dieser Unternehmen bilden.
Schliesslich spielen die Regierungen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Systemen der „erweiterten Herstellerverantwortung“, die den Herstellern die Verantwortung für das Ende der Lebensdauer von Produkten übertragen, bei der Regulierung schädlicher Chemikalien, bei Investitionen in die Recyclinginfrastruktur und bei der Förderung nachhaltiger Geschäftsmodelle, um den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft zu unterstützen.
Um das kollektive Bewusstsein zu fördern und diesen Tag zu feiern, lädt ZeroWaste Switzerland die Bürgerinnen und Bürger der Schweiz ein, mitzumachen und unsere Abfälle in Ressourcen umzuwandeln. Dadurch wird die Abfallverbrennung und -entsorgung reduziert, die Umweltverschmutzung verringert und die Lebensqualität verbessert.
Zweimal nachdenken statt kaufen
Um unseren Konsum zu überdenken, indem wir unsere täglichen Konsumgewohnheiten, die wir so schwer ablegen können, in Frage stellen, sind die Zero Waste Prinzipien eine wertvolle Hilfe, um unseren ökologischen Fussabdruck so weit wie möglich zu minimieren:
- Verzichten / Ablehnen: Eine Gelegenheit, den Kleiderschrank zu entrümpeln und auf den Kauf unnötiger Einwegartikel oder Verpackungen zu verzichten (Plastiktüten, ausgedruckte Quittungen, Produkte mit minimaler Verpackung usw.).
- Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und kaufen Sie verantwortungsbewusster ein.
- Wiederverwenden und verwerten, was möglich ist, um Verschwendung zu vermeiden. Geben Sie Gegenständen ein zweites Leben, indem Sie beispielsweise lernen, sie zu reparieren.
- Recyceln: Materialien, die nicht wiederverwendet werden können, recyceln.
Sie können auch die KISS-Methode verwenden.
Zero Waste: mehr als eine individuelle Verantwortung
Abschliessend ist es wichtig zu erkennen, dass die Zero Waste Bewegung nicht allein auf den Schultern des Einzelnen ruhen kann. Auch wenn individuelles Handeln entscheidend ist, muss es durch eine ehrgeizige und kohärente öffentliche Politik unterstützt werden.
Der Übergang zu einem abfallfreien Lebensstil erfordert daher eine enge Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Unternehmen und Behörden. Nur mit vereinten Kräften können wir die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen erreichen, unseren CO2-Fussabdruck reduzieren, langfristig Kosten sparen und die Gesundheit und das Wohlbefinden aller verbessern. Zero Waste ist daher mehr als eine individuelle Verantwortung: Es ist ein kollektives Engagement für eine sauberere und nachhaltigere Zukunft. 🌍♻️
Quellen:
https://www.un.org/en/observances/zero-waste-day
https://zerowasteeurope.eu/