Eine korrekte Trennung Ihres Bioabfalls ist eine konkrete Aktion für die Umwelt und das Klima, mit der Sie auch Ihre Ausgaben für Abfallsäcke reduzieren können. Im Durchschnitt enthalten die Schweizer Abfalleimer immer noch 30 % Bioabfälle! Dieser Abfall ist wertvoll, und ihn in die Verbrennungsanlage zu schicken, ist eine echte Verschwendung. Richtig sortiert kann er zu Kompost und Biogas recycelt werden – eine 100 % erneuerbare und klimaneutrale Energie.
1. Was sind Bioabfälle?
Bioabfall oder organische Abfälle sind alle Reste pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, die von Mikroorganismen abgebaut werden können. In Haushalten wird häufig zwischen zwei Gruppen unterschieden: Gartenabfälle und Küchenabfälle.
Wenn Bioabfälle mit dem Hausmüll entsorgt werden, landen sie in einer Müllverbrennungsanlage, wo die wertvollen Nährstoffe, die sie enthalten, nicht wiedergewonnen werden, sondern verloren gehen. Da Bioabfall feucht ist, verbrennt er zudem schlecht und beeinträchtigt die Energiebilanz dieser Anlagen.
Für die richtige Verwertung von Bioabfällen gibt es zwei Möglichkeiten: die Kompostierung zu Hause oder die Nutzung des Sammelsystems der Gemeinde zur Verwertung in einem professionellen Behandlungszentrum.
In diesem Artikel geht es um die Sammlung durch die Gemeinden. Informationen zur Eigenkompostierung finden Sie in diesem Leitfaden zum Thema „Zu Hause Kompostieren“.
2. Sammeln von Bioabfällen
Wenn Sie zu Hause keine Möglichkeit haben, Ihren eigenen Kompost herzustellen (kein Garten oder wenig Platz), sollten Sie zunächst herausfinden, welche Fraktion(en) von Bioabfällen in Ihrer Gemeinde getrennt gesammelt werden:
- Gartenabfälle
- Küchenabfälle
Je nach den geltenden Regelungen werden diese beiden Gruppen getrennt oder gemeinsam gesammelt. Die Sammlungen werden von den meisten Gemeinden organisiert, allerdings auf sehr unterschiedliche Weise. Es kann sich um eine “ Tür-zu-Tür“-Sammlung handeln (der Müllwagen fährt durch alle Strassen, in der Regel an einem bestimmten Wochentag) oder Sie müssen Ihren Bioabfall bei einer Sammelstelle abgeben (z.B. Abfallentsorgungszentrum oder Ökopunkt). Diese Informationen finden Sie im Gemeindeblatt „Abfallinfo“ oder auf der Website Ihrer Gemeinde. Wenn Sie in einer Wohnung leben und Ihre Gemeinde Ihren Bioabfall vor dem Haus abholt, ist es Aufgabe des Eigentümers oder der Hausverwaltung, einen Sammelbehälter für Bioabfälle am Eingang des Gebäudes zur Verfügung zu stellen und dafür zu sorgen, dass er am Abholtag geleert wird.
Die Container für die Bioabfallsammlung sind in der Regel grün oder braun, und um Sortierfehler zu vermeiden, sollte deutlich darauf hingewiesen werden, dass sie ausschliesslich für Bioabfälle zu verwenden sind, z. B. durch ein Piktogramm:
Offizielle SwissRecycling-Piktogramme für Bioabfälle: links: Gartenabfälle, Mitte: Gartenabfälle mit Schalen, rechts: Bioabfälle mit Schalen und Speiseresten.
3. Recycling: durch Kompostierung oder Methanisierung
Ihre Gemeinde bringt die gesammelten Bioabfälle zur regionalen Kompostier- oder Biogasanlage.
In der Kompostzentrale werden die organischen Stoffe unter Einwirkung von Sauerstoff abgebaut. Nach einigen Monaten wird der zu Beginn zerkleinerte Bioabfall in Kompost umgewandelt, ein natürliches Ergänzungsmittel, das über die Landwirtschaft, den Gemüsegarten oder die Gärtnerei in den Boden zurückgeführt wird, so dass die organischen Stoffe und Nährstoffe in den natürlichen Kreislauf zurückkehren.
Bei der Methanisierung (Biogasanlage) handelt es sich um ein Verfahren, bei dem Abfälle in einem geschlossenen Reaktor, einer sogenanntent Vergärungsanlage, in Abwesenheit von Sauerstoff fermentiert werden. Organischen Stoffe werden so in Biogas verwandelt. Dieses erneuerbare Gas wird aufgefangen und in Form von Strom und Wärme oder Treibstoff verwertet.
Im Rahmen des anaeroben Vergärungsprozesses (Methanisierungsanlage) entsteht auch ein festes oder flüssiges Material, das als Gärrest bezeichnet wird und in dem alle Nährstoffe und organischen Reststoffe konzentriert sind. Dieses wertvolle Produkt kann als Düngemittel in der Landwirtschaft verwendet oder zu Kompost verarbeitet werden.
Kompost- und Biogasanlagen stellen einen unverzichtbaren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft dar und ermöglichen es, den Gebrauch von synthetischen Düngemitteln zu reduzieren:
4. Qualität: kein Plastik im Kompost!
Die zugelassenen Abfallarten können je nach Anlage, in der sie verwertet werden sollen, variieren. Im Allgemeinen werden rohe Küchenabfälle (Obst- und Gemüseschalen und -reste, Eierschalen, Kaffeesatz, Schalen von Trockenfrüchten usw.) problemlos angenommen, während Essensreste (Fleisch, Fisch, Saucen usw.) nur in bestimmten Gemeinden angenommen werden, in der Regel in denen, die Biogasanlagen (Vergärungsanlagen) beliefern.
Um Qualitätskompost zu erhalten und keine Probleme für die Behandlungsanlagen zu verursachen, ist es wichtig, dass der Bioabfall frei von jeglichen Fremdstoffen wie Plastikverpackungen, Kaffeekapseln, Zigarettenstummeln, Glas, Metall usw. ist. Es ist wichtig zu wissen, dass nur kompostierbare Säcke (gekennzeichnet mit einem Raster und der Aufschrift OK COMPOST) für die Abgabe von Bioabfällen akzeptiert werden. Plastiksäcke sollten niemals verwendet werden, da sie den Kompost verunreinigen.
Gut zu wissen: Es ist auch möglich, den Bioabfall lose (unverpackt) in die Biotonne zu geben. Dadurch wird der Verbrauch von Ressourcen und Energie für die Herstellung dieser Kompostbeutel vermieden.
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Biomasse Suisse verfasst.
Mehr Infos:
Biomasse Suisse : www.biomassesuisse.ch
Biomasse Suisse : Broschüre „Energie aus Grünabfall“
SAVE Food : Bioabfall / Grünabfuhr
Video sur la valorisation en compost : https://www.youtube.com/watch?v=QoWWe7HcIBs
Video sur la valorisation en biogaz : https://www.youtube.com/watch?v=nPZczkySPXg
SuisseEnergie : https://www.suisseenergie.ch/energies-renouvelables/biomasse/