In unserem Streben nach Zero Waste und im Übergang zu einem verantwortungsvolleren Konsum ist es an der Zeit, das Badezimmer in Angriff zu nehmen, welches nach der Küche an zweiter Stelle der “meistverschmutzten” Räume im Haushalt steht.
Einige Beispiele: Abschminktücher, Watte, Zahnpastaverpackungen, Plastikflaschen für Duschgel, Shampoo und Conditioner, Deodorant- und Rasierschaumsprays, Einwegrasierer, Damenbinden und Tampons, Wattestäbchen… um nur die gängigsten zu nennen. Zusätzlich zu den oben genannten sichtbaren Abfällen, gibt es aber auch all die schädlichen Zusatzstoffe oder Mikroplastik, die in den verwendeten Produkten enthalten sind.
Das Unterfangen ist gross, wo also beginnen? Es gibt viele Möglichkeiten, aber lasst uns Schritt für Schritt mit ein paar Beispielen beginnen:
1. Die Plastikzahnbürste kann durch eine fast 100%ig recycelbare Holzversion ersetzt werden. Die Zahnbürste mit austauschbarem Kopf ist ebenfalls eine hervorragende Alternative, bis wir eine echte, 100% kompostierbare und lokale Lösung haben. Beide Modelle sind im Handel leicht erhältlich.
2. Für die Haarbürste oder den Kamm gibt es auch natürliche und biologisch abbaubare Alternativen, die nicht nur gut für die Umwelt sind, sondern auch für das Haar!
3. Wattestäbchen können durch ein oriculi ersetzt werden.
4. Damenbinden und Tampons können durch waschbare Binden, wiederverwendbare Menstruationsunterwäsche und/oder eine Menstruationstasse ersetzt werden. Alle diese Gegenstände haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 5 Jahren. Wenn ihr mehr darüber erfahren möchtet, lest unseren Artikel über Alternativen zu Einwegbinden hier.
5. Beim Rasieren und Wachsen werden häufig Einwegprodukte verwendet. Wählt Rasierapparate mit Wechselklingen, die gute alte Rasierseife oder sogar einen Elektrorasierer oder Epilierer. Achtet jedoch auf eine sorgfältige Auswahl, damit sie möglichst lange halten. Entscheidet euch für reparierbare Versionen, die meisten Marken bieten einen Kundendienst an.
6. Wenn es um Körper- und Haarpflege geht, könnt ihr selbst Hand anlegen. Im Internet gibt es viele Ideen. Zur Information: Die Marseiller Seife ist ein hervorragender Verbündeter für eure Haut und verändert die Qualität des Wassers nicht. Die echte Marseiller Seife wird aus nur vier Zutaten hergestellt: Olivenöl, Wasser, Salz und Soda.
7. Als Reinigungsmittel verwenden viele Menschen bereits Bikarbonat, Essig und Zitronensäure, drei Inhaltsstoffe, die zu 100% biologisch abbaubar, desodorierend und desinfizierend sind und nicht nur gegen Kalk, sondern auch gegen alle anderen Verunreinigungen wirken.
8. Abschminkpads sind in waschbarer und wiederverwendbarer Ausführung erhältlich. Ihr könnt sie auch selbst herstellen oder den guten alten Waschlappen hervorholen.
9. Macht euch zur Gewohnheit, beim Einseifen in der Dusche oder beim Zähneputzen den Wasserhahn zuzudrehen… Das spart bis zu 30% des Wasserverbrauchs beim Duschen oder Zähneputzen. Darüber hinaus kann die Verwendung von Duschbrausen mit geringem Durchfluss den Verbrauch weiter senken. Duschen ist auf jeden Fall umweltfreundlicher als eine Badewanne zu nehmen.
10. Verwendet recyceltes Toilettenpapier. Das mag einfach klingen, ist aber in vielen Schweizer Haushalten noch nicht üblich.
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Wir könnten noch viele weitere Beispiele aufführen! Einige Zero Waste-Akteure haben sich unserer Vereinigung angeschlossen. Weitere neue Ideen und die Liste unserer Mitglieder findet ihr auf unserer Website.
Tipp: Behaltet all diese Lösungen im Hinterkopf und wendet sie nach und nach an. Es wäre nicht sehr ökologisch und auch nicht logisch, alles wegzuwerfen und von vorne anzufangen. Verwendet, was ihr habt, und wenn ihr etwas Neues kaufen müsst, entscheidet euch für eine wiederverwertbare und abfallfreie Lösung. Tut dies auch im Rahmen eures Budgets, aber bedenkt, dass die anfängliche Investition sich schnell bezahlt machen wird, da die meisten Produkte wiederverwendbar sind.
Habt ihr das Gefühl, vor einem Berg zu stehen? Nehmt an einem unserer Workshops zu diesem Thema teil. Wir helfen euch bei den ersten Schritten, ihr könnt euch mit anderen Teilnehmenden austauschen und alle eure Fragen stellen.