Kefir ist ein sehr gesundes fermentiertes Getränk, das man ganz einfach selber herstellen kann. Wir zeigen euch, wie.  

Aber was ist Kefir überhaupt? 

Kefir ist ein fermentiertes Getränk, das bereits seit tausenden von Jahren in der Kaukasus-Region getrunken wird. Der kleine Bruder des Kombucha – ebenfalls ein fermentiertes und prickelndes Erfrischungsgetränk – ist probiotisch und reich an Mikroorganismen, guten Bakterien und Hefen. Trinkt man Kefir regelmässig, unterstützt er das Verdauungssystem und verbessert so die Verdauung, stärkt die Darmflora und das Immunsystem. 

Kefir schmeckt im Sommer wie auch im Winter, aber wie bei allen guten Dingen sollte man es nicht übertreiben. Es empfehlt sich, Kefir alle zwei Tage zu trinken oder eine Kefir-Kur zu machen. Hört auf euren Körper. Er weiss am besten, was er braucht. 

Ihr findet die kleinen durchsichtigen Körner (Kefirknöllchen) im Bioladen. Oder fragt einfach mal in eurem Freundes- und Bekanntenkreis: Vielleicht hat jemand eine Kefirkultur und kann euch einen Teil davon abgeben. Kefirkörner vermehren sich nämlich. Natürlich gibt es auch Facebook-Gruppen zum Thema Kefir (gebt einfach «Kefir» in die Suchleiste ein). Vielleicht findet ihr ja einen Kefir-Fan in eurer Nähe, der euch mit ein paar Körnern versorgt. 

Zubehör: 

(Achtung: kein Metallzubehör verwenden. Das mögen Kefirknöllchen nämlich gar nicht)  

  • Gärgefäss mit grosser Öffnung 
  • Glasflasche mit Bügel- oder Schraubverschluss 
  • Sieb 
  • Trichter 
  • Löffel 
  • Tuch  
  • Gummi 

Zutaten:

Wir empfehlen Biozutaten. 

  • 700 ml Wasser* 
  • 3 EL  Vollrohr- oder Rohrohrzucker, Melasse oder Bio-Haushaltszucker (Achtung: keinen Honig verwenden; er hat eine antibakterielle Wirkung, was den Kefirknöllchen nicht bekommt)  
  • 3 EL Kefirkörner 
  • 1 getrocknete Feige (oder eine andere Trockenfrucht; Feige ist aber besonders mineralstoffreich)  
  • 2 grosse Zitronenscheiben (oder eine andere Zitrusfrucht) 

*Hahnenwasser ist sehr gut geeignet! Mineralwasser aus der Flasche geht natürlich auch, ist aber kein Muss. Chlorhaltiges Wasser füllt ihr vorher am besten in ein Gefäss und lasst es ca. 30 Minuten lang bei Raumtemperatur stehen. Dadurch verflüchtigt sich das Chlor. 

Bei euren ersten Kefir-Versuchen ersetzt das Wasser noch nicht durch Saft oder Kokoswasser. Man sollte erst ein paar Wochen warten, bis die Körner kräftig genug sind. 

Alle Zutaten in ein Glasgefäss geben und mit einem Löffel umrühren.

Das Gefäss mit einem Tuch bedecken und mit einem Gummi fixieren, damit keine Fliegen oder andere Tierchen ins Getränk fallen. Das Gefäss sollte jedoch nicht hermetisch verschlossen sein, da das Glas sonst während des Fermentierungsprozesses bersten könnte!

Das Gefäss bei Raumtemperatur an einen lichtgeschützten Ort stellen. Nach 24 Stunden ist der Kefir fertig, man kann aber auch bis zu 48 Stunden warten. Man hört manchmal, das Getränk sei fertig, sobald die Trockenfrucht nach oben steigt. Das stimmt jedoch nicht immer. Manchmal steigt die Frucht zu früh auf. Am besten ist es also, man verlässt sich auf die eigene Uhr.

Abfüllen

Wer es etwas prickelnder mag, lässt den Kefir länger fermentieren. Sobald der Kefir genug Bläschen hat, die Flüssigkeit durch ein Sieb giessen und in den Kühlschrank stellen.

Den Kefir kann man ca. eine Woche kühl lagern.

Folgendes könnt ihr mit den Kefirkörnern machen:

  1. Ihr macht gleich einen neuen Kefir, den ihr dann 24 bis 48 Stunden später geniessen könnt.
  2. Falls ihr erst eine kleine Kefirpause einlegen wollt, bedeckt ihr die Kefirkörner mit Wasser, gemischt mit einem kleinen TL Zucker. So könnt ihr die Körner 3 Wochen lang im Kühlschrank aufbewahren.
  3. Ihr könnt die Kefirkörner auch ein paar Monate im Gefrierfach aufbewahren:
    • Die Körner entwässern.
    • In einen luftdicht verschliessbaren Gefrierbeutel geben und so viel Luft wie möglich entfernen.
    • Maximal 6 Monate im Gefrierfach aufbewahren.
    • Achtung: Bewahrt man die Körner zu häufig im Kühlschrank oder Gefrierfach auf, schwächt das die Kefirkörner.

Sobald ihr das Fermentieren gut beherrscht, könnt ihr es mit anderen Flüssigkeiten ausprobieren wie Kokoswasser oder Fruchtsaft. Im Internet findet ihr unzählige Rezepte!

Quelle:

Révolution fermentation