ZeroWaste Switzerland

Non-profit association inspiring everyone in Switzerland to reduce waste.

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Zero Waste Badezimmer und Hygiene

In unserem Streben nach Zero Waste und im Übergang zu einem verantwortungsvolleren Konsum ist es an der Zeit, das Badezimmer in Angriff zu nehmen, welches nach der Küche an zweiter Stelle der “meistverschmutzten” Räume im Haushalt steht. 

Einige Beispiele: Abschminktücher, Watte, Zahnpastaverpackungen, Plastikflaschen für Duschgel, Shampoo und Conditioner, Deodorant- und Rasierschaumsprays, Einwegrasierer, Damenbinden und Tampons, Wattestäbchen… um nur die gängigsten zu nennen. Zusätzlich zu den oben genannten sichtbaren Abfällen, gibt es aber auch all die schädlichen Zusatzstoffe oder Mikroplastik, die in den verwendeten Produkten enthalten sind.  

Das Unterfangen ist gross, wo also beginnen? Es gibt viele Möglichkeiten, aber lasst uns Schritt für Schritt mit ein paar Beispielen beginnen: 

1. Die Plastikzahnbürste kann durch eine fast 100%ig recycelbare Holzversion ersetzt werden. Die Zahnbürste mit austauschbarem Kopf ist ebenfalls eine hervorragende Alternative, bis wir eine echte, 100% kompostierbare und lokale Lösung haben. Beide Modelle sind im Handel leicht erhältlich. 

2. Für die Haarbürste oder den Kamm gibt es auch natürliche und biologisch abbaubare Alternativen, die nicht nur gut für die Umwelt sind, sondern auch für das Haar! 

3. Wattestäbchen können durch ein oriculi ersetzt werden. 

4. Damenbinden und Tampons können durch waschbare Binden, wiederverwendbare Menstruationsunterwäsche und/oder eine Menstruationstasse ersetzt werden. Alle diese Gegenstände haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 5 Jahren. Wenn ihr mehr darüber erfahren möchtet, lest unseren Artikel über Alternativen zu Einwegbinden hier

5. Beim Rasieren und Wachsen werden häufig Einwegprodukte verwendet. Wählt Rasierapparate mit Wechselklingen, die gute alte Rasierseife oder sogar einen Elektrorasierer oder Epilierer. Achtet jedoch auf eine sorgfältige Auswahl, damit sie möglichst lange halten. Entscheidet euch für reparierbare Versionen, die meisten Marken bieten einen Kundendienst an. 

6. Wenn es um Körper- und Haarpflege geht, könnt ihr selbst Hand anlegen. Im Internet gibt es viele Ideen. Zur Information: Die Marseiller Seife ist ein hervorragender Verbündeter für eure Haut und verändert die Qualität des Wassers nicht. Die echte Marseiller Seife wird aus nur vier Zutaten hergestellt: Olivenöl, Wasser, Salz und Soda. 

7. Als Reinigungsmittel verwenden viele Menschen bereits Bikarbonat, Essig und Zitronensäure, drei Inhaltsstoffe, die zu 100% biologisch abbaubar, desodorierend und desinfizierend sind und nicht nur gegen Kalk, sondern auch gegen alle anderen Verunreinigungen wirken. 

8. Abschminkpads sind in waschbarer und wiederverwendbarer Ausführung erhältlich. Ihr könnt sie auch selbst herstellen oder den guten alten Waschlappen hervorholen. 

9. Macht euch zur Gewohnheit, beim Einseifen in der Dusche oder beim Zähneputzen den Wasserhahn zuzudrehen… Das spart bis zu 30% des Wasserverbrauchs beim Duschen oder Zähneputzen. Darüber hinaus kann die Verwendung von Duschbrausen mit geringem Durchfluss den Verbrauch weiter senken. Duschen ist auf jeden Fall umweltfreundlicher als eine Badewanne zu nehmen. 

10. Verwendet recyceltes Toilettenpapier. Das mag einfach klingen, ist aber in vielen Schweizer Haushalten noch nicht üblich.  

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Wir könnten noch viele weitere Beispiele aufführen! Einige Zero Waste-Akteure haben sich unserer Vereinigung angeschlossen. Weitere neue Ideen und die Liste unserer Mitglieder findet ihr auf unserer Website

Tipp: Behaltet all diese Lösungen im Hinterkopf und wendet sie nach und nach an. Es wäre nicht sehr ökologisch und auch nicht logisch, alles wegzuwerfen und von vorne anzufangen. Verwendet, was ihr habt, und wenn ihr etwas Neues kaufen müsst, entscheidet euch für eine wiederverwertbare und abfallfreie Lösung. Tut dies auch im Rahmen eures Budgets, aber bedenkt, dass die anfängliche Investition sich schnell bezahlt machen wird, da die meisten Produkte wiederverwendbar sind. 

Habt ihr das Gefühl, vor einem Berg zu stehen? Nehmt an einem unserer Workshops zu diesem Thema teil. Wir helfen euch bei den ersten Schritten, ihr könnt euch mit anderen Teilnehmenden austauschen und alle eure Fragen stellen. 

Was sind die Zero Waste Alternativen zu Einwegbinden und Tampons?

Im Hinblick auf die kostenlose Bereitstellung von Hygieneartikeln zur Bekämpfung der Ungleiheiten wollte Zero Waste Switzerland einige Punkte zu diesem Thema klären.

Zunächst einmal ist es eine lobenswerte Absicht, Mädchen und Frauen zu helfen, aber in Wirklichkeit passt uns diese Lösung nicht. Die Förderung dieser Einwegalternativen hält die Produktion umweltbelastender Wegwerfprodukte von der Herstellung bis zur Abfallentsorgung aufrecht und macht die Frauen von diesem System abhängig. Wiederverwendbare, waschbare Alternativen würden es diesen Frauen ermöglichen, ihre Periode selbständig zu regeln. Die Hilfe beim Erwerb dieser Produkte und die damit verbundenen Anleitungen zum richtigen Gebrauch scheinen uns viel wichtiger zu sein als die Gratisabgabe. 

Daher können wir die Initiative der Stadt Renens nur willkommen heissen. Renens hat ein Pilotprojekt lanciert und ihre Einwohner dazu ermutigt, nachhaltige und wiederverwendbare Produkte für ihre Menstruation zu wählen. Die Stadtverwaltung wird Gutscheine verteilen, die in einem auf diese Produkte spezialisierten Geschäft eingelöst werden können! Mehr über das Projekt erfahren Sie hier (auf Französisch)

Ein paar Statistiken zu Einwegbinden und -tampons: 

Die durchschnittliche menstruierende Frau in Europa verwendet in ihrem Leben zwischen 8’000 und 17’000 Tampons oder Einwegbinden. Das entspricht 150 Kilogramm Abfall (Quelle: Peberdy et al., 2019).

Im Jahr 2017 wurden in Europa 49 Milliarden klassische Damenbinden produziert, was 590’000 Tonnen Abfall entspricht, von denen nur 13 % verbrannt wurden. Die restlichen 87 %, d. h. mehr als 42 Milliarden Einwegbinden, landeten auf der Mülldeponie (Quelle: Zero Waste Europe, 2020). Eine Einwegbinde braucht zwischen 500 und 800 Jahre, um sich auf natürliche Weise zu zersetzen.

Kommen wir zur Zusammensetzung

Kennen Sie die Zusammensetzung von Einwegbinden? Da die Hersteller dazu nicht gesetzlich verpflichtet sind, erscheint diese Information nicht auf der Verpackung. Auf einer Packung Always Ultra Night Damenbinden: kein Hinweis auf die Zusammensetzung, ausser der Erwähnung eines Parfüms zur “Geruchsneutralisierung” und einer Website, auf die man für weitere Informationen verwiesen wird. Auch auf einer Packung Tampons der Marke OB gibt es keine Informationen über die Inhaltsstoffe oder die Zusammensetzung.

Angesichts des Mangels an Informationen über die in diesen Produkten verwendeten Rohstoffe kann man sich ernsthaft fragen, ob sie nicht andere potenziell gesundheitsschädliche Stoffe enthalten. Die Zeitschrift 60 millions de consommateurs hat einen sehr umfassenden Artikel über die Zusammensetzung dieser Produkte pro Marke veröffentlicht. Sie können den Artikel hier lesen (auf Französisch)

Und hier eine kurze Zusammenfassung:

Herkömmliche Damenbinden werden meist aus Kunststoff (Polyethylen) hergestellt. Eine Damenbinde enthält das Äquivalent von etwa 4 Plastiktüten. Biologisch nicht abbaubare Kunststoffe landen auf Mülldeponien, in den Ozeanen oder an Stränden. Unter Lichteinwirkung zersetzen sie sich zu Mikroplastik und dann zu Nanoplastik, das in die Nahrungsketten (Meeresfauna, Algen usw.) eindringt. Das massive Vorkommen von Kunststoffen in Hygieneartikeln ist ebenfalls problematisch für die Vaginalflora, da es die Vermehrung von Bakterien (durch Mazeration) fördert.

Einige von ihnen sind schädlicher als andere, zum Beispiel solche, die Bisphenole (BPA, BPS) enthalten, die das Hormonsystem stören. Dieser Link enthält am Ende des Artikels eine Tabelle, aus der hervorgeht, welche Art von Kunststoff am besten zu vermeiden ist (auf Französisch).

Einwegbinden enthalten auch saugfähige Stoffe, wie z. B. Acrylpolymere. Aber auch Parfümstoffe, die die Vaginalschleimhaut reizen können, und andere Geruchsneutralisatoren, wie Silbernanopartikel. Ausserdem gibt es verschiedene Klebstoffe (Leime) und chlorierte Bleichmittel, die verwendet werden, um dem Hygieneschutz ein makelloses weisses Aussehen zu verleihen. Diese Stoffe können zu Zellschäden, einem geschwächten Immunsystem und Störungen des Hormonsystems führen. Und nicht zuletzt gibt es Phtalate, die den Tamponapplikatoren hinzugefügt werden, um ihnen ein glänzendes Aussehen zu verleihen, was zu genetischen Veränderungen führen kann. Darüber hinaus sind Spuren von Glyphosat (einem Pestizid) und Pyrethroiden (Insektiziden) vorhanden.

Kurz gesagt, und das ist das Mindeste, was wir sagen können: Einweg-Hygieneschutz ist ein echtes Paket aus petrochemischen Produkten! Organischer Bio-Hygieneschutz hingegen enthält im Prinzip keine giftigen Stoffe… aber es ist immer noch Abfall, der verbrannt werden muss. 

Einige Alternativen

Einweg-Hygieneschutz ist nicht nachhaltig für die Umwelt und möglicherweise gefährlich für die Gesundheit, ausserdem gibt viele alternative Lösungen. Wir haben uns dafür entschieden, mehrere mögliche Alternativen vorzustellen:

1. Wiederverwendbare und waschbare Binden

Die waschbaren Binden sind ökologisch, günstig und garantiert frei von toxischen Stoffen und haben viele Frauen überzeugt, die keinen Abfall produzieren möchten. Diese Binden verfügen über einen saugfähigen Bereich und zwei Druckknöpfe zur Befestigung an der Unterwäsche. Die verwendeten Textilien und Materialien können von Marke zu Marke variieren, aber alle Produkte sind umweltfreundlich gestaltet. Die Zusammensetzung ist transparent und die Kundin weiss, was sie verwendet: Bambus und Bio-Baumwolle zum Beispiel für die Marken Pink Daisy und Plim. Das europäische Öko-Prüfzeichen garantiert, dass bei der Zusammensetzung der waschbaren Binden keine Chemikalien verwendet werden.

Wiederverwendbare und waschbare Binden

Für eine waschbare Binde, die garantiert 200 Mal gewaschen werden kann, müssen Sie mit einem Preis zwischen 24 und 28 CHF rechnen. Allerdings muss man gut organisiert sein und mehrere waschbare Binden haben, “zwischen 6 und 10”, rät Hebamme Astrid, damit man jeden Monat nur diese Lösung benutzen kann.

Pflegehinweise: Waschbare Binden sollten zuerst in kaltem Wasser ausgewaschen werden! Verwenden Sie kein heisses oder warmes Wasser, da das Blut dadurch fixiert wird und sich der Fleck noch mehr verfestigt. Sie können sie dann bei 30-40 Grad in einer normalen Waschmaschine waschen oder die Temperaturangaben der Marke befolgen. Wenn Sie nicht zu Hause sind, können Sie Ihre Binde einfach in einen Beutel mit Reissverschluss legen und warten, bis sie zu Hause sind um sie auszuwaschen. Die Website von EcoVerde und Unverpackt-Läden bieten schöne, wasserdichte Beutel dieser Art an. 

Hier finden Sie eine Auswahl an Slipeinlagen und wasserdichten Beuteln von unserem Mitglied ZeroWaste Switzerland api-care.ch

2. Die Menstruationstasse (Cup)  

Die Menstruationstasse, im Englischen “Cup” genannt, sieht, wie der Name schon sagt, wie eine Tasse aus. Sie ist biegsam, einige Zentimeter hoch und endet in einem kleinen Stiel. Die Menstruationstasse kam in den 1930er Jahren auf den Markt, zur gleichen Zeit wie die Einwegtampons, aber sie hat erst vor kurzem an Popularität gewonnen. Das erste Patent wurde 1933 angemeldet, ein weiteres 1937. Leider standen damals zwei Probleme dieser Art von Schutz im Wege: das Tabu der Menstruation und der Mangel an Kautschuk, dem Material, aus dem die ersten Tassen hergestellt wurden.

Die Menstruationstasse

Es gibt sie in verschiedenen Grössen und aus verschiedenen Materialien: Silikon, Latex oder thermoplastisches Elastomer. Beim Gebrauch wird die Menstruationstasse wie ein Tampon in die Vagina eingeführt. Der Unterschied besteht darin, dass der Becher das Blut nicht aufsaugt, sondern es auffängt. Die Benutzerin muss den Becher entleeren und ausspülen, bevor sie ihn wiedereinsetzen kann. Die langlebige und günstige Menstruationstasse hat viele Vorteile: Sie kann zwischen 3 und 10 Jahren verwendet werden und kostet etwa 35 CHF, was praktisch dem Wert eines Jahresverbrauchs an Tampons entspricht.

Pflegehinweise: Genau wie bei Tampons erfordert die Menstruationstasse eine perfekte Hygiene. Sie muss häufig in kochendem Wasser sterilisiert werden. Natürlich sollten Sie sich die Hände waschen, bevor Sie sie einführen, und sie regelmässig entleeren. Wenn sie zu lange im Körper verbleiben, können sie wie Tampons ein toxisches Schocksyndrom verursachen*. Das aufgefangene Blut in der Menstruationstasse begünstigt die Vermehrung von Bakterien, zumal die Körpertemperatur von 37° ideal dafür ist. Wenn zu viele dieser Bakterien (Staphylococcus aureus) vorhanden sind, können sie sich im Blutkreislauf ausbreiten und eine ausgedehnte Infektion verursachen, deren Folgen sehr ernst sein können. Das toxische Schocksyndrom ist selten, kann aber durch Einhaltung der empfohlenen Hygienemassnahmen vermieden werden.

Potenzielle Nachteile: Das Entleeren der Cup in einer öffentlichen Toilette kann problematisch sein, wenn es im WC-Raum keine Möglichkeit zum Händewaschen gibt. Tipp: Wählen Sie eine behindertengerechte Toilette, die oft mit einem kleinen Waschbecken ausgestattet ist. 

*Die Menstruationstasse regelmässig (alle 8 Stunden) leeren. 

Becher finden Sie bei unserem Mitglied ZeroWaste Switzerland Fairsquared.com

3. Menstruationsslip 

Menstruationsslips haben eine Innenschicht, meistens aus Baumwolle, die mit der Haut in Berührung kommt und die Feuchtigkeit durchlässt. Eine innere Schicht aus einem besonders saugfähigen Material wie Bambus. Eine äussere Schicht, die wasserdicht ist und in der Regel aus einem synthetischen Material wie Polyester oder PUL besteht. Wenn Sie nur Menstruationsslips verwenden wollen, müssen Sie sich auch einen ausreichenden Vorrat davon zulegen.

Menstruationsslip

Was die Pflege anbelangt, so werden sie zunächst kalt ausgespült und dann bei 30-40 Grad in der Maschine gewaschen.

Die meisten Hersteller von Menstruationsslips garantieren umweltfreundliche und nicht toxische Materialien. Im Internet sind mehrere kleine, von Frauen geführte Unternehmen aufgetaucht, die eine ethische und ökologisch verantwortliche Philosophie vertreten. In Frankreich können wir Fempo, Réjeanne, Dans ma culotte, etc. nennen. Die Marke Les Pourprées zum Beispiel garantiert eine 100 %ige französische Produktion, um die CO2-verursachenden Transporte zu begrenzen. Sie achten auf gute Arbeitsbedingungen für ihre Näherinnen, verwenden Baumwolle aus biologischem Anbau und tragen das Öko-Siegel. Sie zeichnen sich auch durch besonders attraktive Spitzenmodelle aus. 

Die amerikanische Marke Thinx hingegen wird wegen ihrer Verwendung von Silbernanopartikeln nicht empfohlen. Diese berühmten Silber-Nanopartikel, die als antibakterieller Wirkstoff in vielen Sportbekleidungsprodukten verwendet werden, stehen im Verdacht, zytotoxisch zu sein. Haben Sie Angst, dass sich Periodenslips wie eine Windel anfühlt? Ganz und gar nicht! Sie sind sehr dünn. Die Marke Fempo bietet zum Beispiel Modelle mit einer Dicke von weniger als 2 mm an. In der Schweiz können wir die Marken Lovimi , Gaya oder Ouna erwähnen, die neben hübschen Menstruationsslips auch tolle Badeanzüge anbietet, die auch menstruationsgerecht sind, Raniania, mit mehreren Modellen darunter sogar ein Tanga!

Die kürzlich auf den Markt gekommenen Menstruationsslips wurden von den von uns befragten Mitgliedern von ZeroWaste Switzerland positiv aufgenommen:

“Ich ziehe Menstruationsslips den waschbaren Binden vor. Der Vorteil ist, dass sie im Gegensatz zu den Binden nicht verrutschen, was das Auslaufen begrenzt. Das ist zum Beispiel beim Sport sehr praktisch”, erklärt Carine.

“Ich bin vor eineinhalb Jahren auf Menstruationsslips umgestiegen und liebe sie”, sagt Maroussia, die die Verwendung von internen Schutzmitteln (z.B Menstruationstasse) vermeiden möchte.

4. Free Flow Instinct: Erleben Sie Ihre Periode ohne Hygieneschutz 

Bei dieser Methode wird das Menstruationsblut von der Frau in der Scheide zurückgehalten, um es dann direkt in die Toilette zu spülen. Diese Technik stammt aus den USA, wo sie als Free Flow Instinct (FIL) bekannt ist. Dabei wird das Menstruationsblut in der WC-Schüssel aufgefangen. Daher ist es nicht – oder nicht mehr – notwendig, einen Hygieneschutz zu tragen. Der Free Flow Instinct ist eine Technik, die als “natürlich” bezeichnet wird.

Es geht bei der Ausübung des FIL nicht darum, den Menstruationsfluss zu kontrollieren. Vielmehr geht es darum, den inneren Menstruationsfluss zu spüren oder seine körperlichen Manifestationen wahrzunehmen. So kann man abschätzen, wie viel Zeit man hat, bevor man auf die Toilette geht, um sie zu entleeren und dementsprechend planen. Wenn der Zugang zur Toilette nicht sofort möglich ist, geht es darum, das Blut eine Zeit lang in sich zu halten. All dies beruht auf physiologischen Phänomenen und spezifischen anatomischen Elementen des weiblichen Körpers.

Diese Methode ist noch sehr vertraulich, aber die Anhängerinen preisen ihre Vorzüge: Sie ist kostenlos, ökologisch und ermöglicht es Ihnen, sich wieder mit Ihrem Körper zu verbinden. Für diejenigen, die mehr wissen wollen, hat die Marke Perdième einen sehr schönen Artikel zu diesem Thema geschrieben (Artikel auf Französisch).

5. Free Bleeding 

Free Bleeding ist eine feministische Bewegung, die in den 1970er Jahren in den USA aufkam.

Es geht darum, das sexistische Tabu zu brechen, dass die Menstruation unrein ist. Was die Anhänger der Bewegung vor allem anprangern, ist die Verpflichtung der Frauen, eine Damenbinde zu tragen. Sie sind der Meinung, dass der Hygieneschutz ein von der patriarchalischen Gesellschaft auferlegter Zwang (symbolische Gewalt) ist, um ein natürliches physiologisches Phänomen zu verbergen, das die Vitalität und Kraft des weiblichen Körpers zum Ausdruck bringt.

Für Free Bleeders ist die Menstruationsblutung nichts, wofür man sich schämen müsste. Deshalb weigern sie sich, jegliche Art von Hygieneschutz zu benutzen, und lassen ihre Periode in der Öffentlichkeit frei auslaufen, auch wenn das bedeutet, dass sie ihre Kleidung beschmutzen.

Die Bewegung kritisiert auch die Gewinne, die die Hersteller traditioneller Hygieneartikel erzielen. Die Kosten werden ausschliesslich von den Frauen getragen. Sie weist auch auf die Ungleichheiten hin, die durch diese teuren Produkte entstehen, zu denen einige Frauen keinen Zugang haben.

Es gibt Alternativen zum Einwegschutz für Menstruationsartikel. Die Auswahl ist damit vielfältig genug, dass jede Frau etwas Passendes findet. Was ist mit Ihnen? Welche Hygieneartikel verwenden Sie? Möchten Sie Kommentare oder Erfahrungen mit uns teilen? Welche Zero Waste-Lösungen, Tipps und Tricks haben Sie, um Ihren Verbrauch an Einwegbinden zu reduzieren? Teilen Sie Ihre Erfahrung!

Interessante Links : https://erdbeerwoche.com

Für einen Zero-Waste-Umzug

Saskia, Mitglied von ZeroWaste Switzerland und engagierte Freiwillige, teilt ihre Erfahrung mit uns: wie kann man den Umzug in eine neue Wohnung so reibungslos wie möglich gestalten?

Die Entscheidung ist gefallen, der Mietvertrag ist unterschrieben, der Kopf ist voller Träume und … wir müssen jetzt handeln.

Organisation ist der Schlüssel zu einem guten Umzug. Das Anfertigen von Listen stellt sicher, dass wir nichts vergessen und ermöglicht es uns, uns geistig zu entladen.

So können Sie sich im Vorfeld gut vorbereiten:

  • 3 Monate vorher mit der Marie-Kondo-Methode mit dem Sortieren beginnen und Listen “zum Mitnehmen, zum Verschenken usw.” erstellen
  • Machen Sie einen Plan der neuen Wohnung und zeichnen Sie ihre Möbel ein, um zu sehen, ob es realistisch ist. Damit sehen Sie gleich welche Möbel Sie behalten, und welche Sie loswerden können!
  • Bananenkartons auftreiben (von Geschäften (50), von FreundInnen (30), wiederverwendbare Kartons von Umzugsunternehmen)
  • Raja-Klebeband aus silikonfreiem Kraftpapier, Naturkautschukkleber (mit dem Karton recycelbar), ein dicker Filzstift zum Beschriften der Kartons
  • Informieren Sie über Ihre neue Adresse. Dazu sind im Internet Checklisten verfügbar.
  • Bereiten Sie selbstgemachte Reinigungsmittel und Kosmetika im Voraus vor, damit Sie in der neuen Wohnung genügend davon haben
  • Verabschiedung der künftigen ehemaligen Nachbarn

Abschied nehmen und Bilanz ziehen, nach der Methode von Marie Kondo, die Sie hier nachlesen können (auf Französich)

https://www.huffingtonpost.fr/benedicte-regimont/le-demenagement-est-un-choc-emotionnel-mais-pourquoi_b_7554594.html

Verlust von Bezugspunkten, Änderung von Gewohnheiten: Ein Umzug ist oft mit Stress verbunden. Warum ist er so destabilisierend? Wie passt man sich an eine neue Umgebung an? Hier finden Sie einige Antworten auf Ihre Fragen.

Umzug – ein Stressfaktor
Verschiedenen Studien zufolge ist ein Umzug der drittwichtigste Faktor, der Belastung und Zerbrechlichkeit mit sich bringt, gleich hinter einem Trauerfall und einer Entlassung. Die Anpassung des Zeitplans, die zeitaufwändige und sorgfältige Erledigung administrativer Details… ein Umzug ist auch eine Quelle tiefer emotionaler Erschütterungen.

Unabhängig davon, für welchen neuen Ort Sie sich entscheiden, müssen Sie neue Gewohnheiten entwickeln und die Bequemlichkeit der alten aufgeben. Bei einem plötzlichen Umzug sind die Emotionen noch größer. Deshalb ist es wichtig, von Ihrem alten Zuhause Abschied zu nehmen, indem Sie zum Beispiel, wie im obigen Artikel erwähnt, sich von all Ihren Nachbarn verabschieden.

Bei einem Umzug geht es auch darum, die Gelegenheit zu nutzen, seine Besitztümer und sein Leben neu zu ordnen und auszusortieren. Es sind nicht nur Objekte: sie haben eine Geschichte. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um sich zu fragen, ob man sie mitnehmen soll oder nicht.

Um sich in der neuen Wohnung zurechtzufinden, haben Sie zwei Möglichkeiten. Die erste besteht darin, das gleiche Layout wie in der vorherigen Wohnung zu verwenden. Auf diese Weise wird der Übergang reibungsloser verlaufen. Wenn Sie jedoch ein neues Kapitel aufschlagen wollen, können Sie dies mit neuen Konfigurationen und Dekorationen tun.

Vergessen Sie nicht, die Kinder zu unterstützen. Wie bei Erwachsenen ist dies eine große Veränderung, die positiv oder negativ sein kann. Beziehen sie sie mit ein und helfen sie ihnen, sich am neuen Ort zurecht zu finden.

Ein weiterer wichtiger Punkt: sich in das neue Umfeld integrieren. Sobald Sie sich in Ihrer neuen Wohnung eingelebt haben, sollten Sie nicht zögern, Ihre Nachbarn kennen zu lernen. Dazu können Sie an der Tür klingeln, um sich vorzustellen, oder Sie können eine Einweihungsparty bei Ihnen zu Hause organisieren. Auf diese Weise können Sie sich über die Gewohnheiten in der Nachbarschaft erkunden und neue Leute treffen. Sie werden sich freuen zu sehen, dass auch Ihre neuen Nachbarn etwas zu erzählen haben.

Quelle :

https://www.aufeminin.com/relations-aux-autres/bien-vivre-un-demenagement-s638119.html

Ungefähr 10 Tage bis 1 Woche vor dem Umzug

Klebeband, Stift, Schachteln… los!

In Kleidung oder Zeitungspapier einwickeln, mit Decken füllen (damit sich im Karton nichts bewegt), auf der Oberseite des Kartons und an der Seite den Raum des neuen Zuhauses vermerken. Das erleichtert das Auspacken und Ihr Karton kann direkt in das richtige Zimmer gestellt werden! Ein Teil wurde in Recyclingpapier eingewickelt, das von den Umzugsunternehmen bereitgestellt und gesammelt wurde.

Planen Sie 10 Tage ein, um alles zu packen. Denken Sie auch an den Dachboden und den Keller, wo Sie vielleicht Erinnerungen angesammelt haben. Passen Sie die Tage entsprechend an.

Vergessen Sie nicht zu trinken, zu essen und sich auszuruhen! Leider passieren Unfälle leichter, wenn man müde ist.

Der Tag ist gekommen, Sie sind bereit und haben gut geschlafen. Fangen wir an!

  • Atmen Sie durch …
  • Bleiben Sie ruhig … und drücken Sie die Liste und den Plan der neuen Wohnung mit dem Platz der Möbel aus.
  • Halten Sie eine Schachtel mit Werkzeugen bereit (Klebeband, Schraubenzieher, Stift).
  • Nehmen Sie Snacks und genug zu trinken mit.
  • Gönnen Sie sich eine wohlverdiente Pause.

Danach

Nach Priorität aufräumen:

  • Küche, denn “Mens sana in corpore sano”.
  • Schlafzimmer, um gut schlafen zu können und sich schnell zurechtzufinden.
  • Badezimmer.
  • Wohnbereich.

Nach einem Umzug werden wir oft krank, weil unser Körper viel Energie verbraucht hat. In diesem Fall können wir uns auf natürliche Weise stärken mit:

-> Magnesium, Echinaforce, Kiefernhydrolat

Endlich können Sie Ihre persönlichen Gegenstände anbringen und sich wie zu Hause fühlen.

Sich in seinem Nest wohlzufühlen ist wichtig. Aber noch besser ist es, wenn das Nest im Baum willkommen geheissen wird: Indem Sie sich bei den Nachbarn vorstellen und/oder einen Aperitif zu Hause organisieren, schaffen Sie den Weg für ein freundliches zusammenleben.

Saskia’s Bilanz

Super Positiv! Die Umzugshelfer nahmen uns sogar einen Tisch und Stühle ab, für einige ihrer Freunde die in ein neues Haus umziehen wollten.

Sie haben auch alle Kartons und Kisten eingesammelt!

Die einzige kleine Enttäuschung war, dass weder Emmaus noch das CSP unsere Betten akzeptiert haben um sie zu spenden, wegen der Covid Situation. Abgesehen davon, kein Abfall!

Wir hätten uns auch gewünscht, dass die Lastwagen nicht leer zurückfahren, was bei einigen Fahrten möglich war, aber nicht bei allen.

Es gibt auch Fahrradtransporteure oder Sie können Freunde mit Autos fragen, wenn Sie nur wenige Möbel zu transportieren haben!

Sortieren einer Schublade mit der Marie-Kondo-Methode

Listen erstellen


Raja-Band, hergestellt aus silikonfreiem
Kraftpapier und Naturkautschukkleber

Jeder geht mit Veränderungen auf seine eigene Weise um. Wenn man lernt, sich zu organisieren, kann man sich das Leben leichter machen, aber es bewahrt einen nicht vor Überraschungen. Arbeiten Sie also auch daran, loszulassen, wenn Sie Ihr Bestes gegeben haben ? .

Wie werden Bioabfälle richtig recycelt?

Eine korrekte Trennung Ihres Bioabfalls ist eine konkrete Aktion für die Umwelt und das Klima, mit der Sie auch Ihre Ausgaben für Abfallsäcke reduzieren können. Im Durchschnitt enthalten die Schweizer Abfalleimer immer noch 30 % Bioabfälle! Dieser Abfall ist wertvoll, und ihn in die Verbrennungsanlage zu schicken, ist eine echte Verschwendung. Richtig sortiert kann er zu Kompost und Biogas recycelt werden – eine 100 % erneuerbare und klimaneutrale Energie.

1. Was sind Bioabfälle?

Bioabfall oder organische Abfälle sind alle Reste pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, die von Mikroorganismen abgebaut werden können. In Haushalten wird häufig zwischen zwei Gruppen unterschieden: Gartenabfälle und Küchenabfälle.

Wenn Bioabfälle mit dem Hausmüll entsorgt werden, landen sie in einer Müllverbrennungsanlage, wo die wertvollen Nährstoffe, die sie enthalten, nicht wiedergewonnen werden, sondern verloren gehen. Da Bioabfall feucht ist, verbrennt er zudem schlecht und beeinträchtigt die Energiebilanz dieser Anlagen.

Für die richtige Verwertung von Bioabfällen gibt es zwei Möglichkeiten: die Kompostierung zu Hause oder die Nutzung des Sammelsystems der Gemeinde zur Verwertung in einem professionellen Behandlungszentrum.

In diesem Artikel geht es um die Sammlung durch die Gemeinden. Informationen zur Eigenkompostierung finden Sie in diesem Leitfaden zum Thema “Zu Hause Kompostieren”.

2. Sammeln von Bioabfällen

Wenn Sie zu Hause keine Möglichkeit haben, Ihren eigenen Kompost herzustellen (kein Garten oder wenig Platz), sollten Sie zunächst herausfinden, welche Fraktion(en) von Bioabfällen in Ihrer Gemeinde getrennt gesammelt werden:

  • Gartenabfälle
  • Küchenabfälle

Je nach den geltenden Regelungen werden diese beiden Gruppen getrennt oder gemeinsam gesammelt. Die Sammlungen werden von den meisten Gemeinden organisiert, allerdings auf sehr unterschiedliche Weise. Es kann sich um eine ” Tür-zu-Tür”-Sammlung handeln (der Müllwagen fährt durch alle Strassen, in der Regel an einem bestimmten Wochentag) oder Sie müssen Ihren Bioabfall bei einer Sammelstelle abgeben (z.B. Abfallentsorgungszentrum oder Ökopunkt). Diese Informationen finden Sie im Gemeindeblatt “Abfallinfo” oder auf der Website Ihrer Gemeinde. Wenn Sie in einer Wohnung leben und Ihre Gemeinde Ihren Bioabfall vor dem Haus abholt, ist es Aufgabe des Eigentümers oder der Hausverwaltung, einen Sammelbehälter für Bioabfälle am Eingang des Gebäudes zur Verfügung zu stellen und dafür zu sorgen, dass er am Abholtag geleert wird.

Die Container für die Bioabfallsammlung sind in der Regel grün oder braun, und um Sortierfehler zu vermeiden, sollte deutlich darauf hingewiesen werden, dass sie ausschliesslich für Bioabfälle zu verwenden sind, z. B. durch ein Piktogramm:

Offizielle SwissRecycling-Piktogramme für Bioabfälle: links: Gartenabfälle, Mitte: Gartenabfälle mit Schalen, rechts: Bioabfälle mit Schalen und Speiseresten.

3. Recycling: durch Kompostierung oder Methanisierung

Ihre Gemeinde bringt die gesammelten Bioabfälle zur regionalen Kompostier- oder Biogasanlage.

In der Kompostzentrale werden die organischen Stoffe unter Einwirkung von Sauerstoff abgebaut. Nach einigen Monaten wird der zu Beginn zerkleinerte Bioabfall in Kompost umgewandelt, ein natürliches Ergänzungsmittel, das über die Landwirtschaft, den Gemüsegarten oder die Gärtnerei in den Boden zurückgeführt wird, so dass die organischen Stoffe und Nährstoffe in den natürlichen Kreislauf zurückkehren.

Bei der Methanisierung (Biogasanlage) handelt es sich um ein Verfahren, bei dem Abfälle in einem geschlossenen Reaktor, einer sogenanntent Vergärungsanlage, in Abwesenheit von Sauerstoff fermentiert werden. Organischen Stoffe werden so in Biogas verwandelt. Dieses erneuerbare Gas wird aufgefangen und in Form von Strom und Wärme oder Treibstoff verwertet.

Im Rahmen des anaeroben Vergärungsprozesses (Methanisierungsanlage) entsteht auch ein festes oder flüssiges Material, das als Gärrest bezeichnet wird und in dem alle Nährstoffe und organischen Reststoffe konzentriert sind. Dieses wertvolle Produkt kann als Düngemittel in der Landwirtschaft verwendet oder zu Kompost verarbeitet werden.

Kompost- und Biogasanlagen stellen einen unverzichtbaren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft dar und ermöglichen es, den Gebrauch von synthetischen Düngemitteln zu reduzieren:

4. Qualität: kein Plastik im Kompost!

Die zugelassenen Abfallarten können je nach Anlage, in der sie verwertet werden sollen, variieren. Im Allgemeinen werden rohe Küchenabfälle (Obst- und Gemüseschalen und -reste, Eierschalen, Kaffeesatz, Schalen von Trockenfrüchten usw.) problemlos angenommen, während Essensreste (Fleisch, Fisch, Saucen usw.) nur in bestimmten Gemeinden angenommen werden, in der Regel in denen, die Biogasanlagen (Vergärungsanlagen) beliefern.

Um Qualitätskompost zu erhalten und keine Probleme für die Behandlungsanlagen zu verursachen, ist es wichtig, dass der Bioabfall frei von jeglichen Fremdstoffen wie Plastikverpackungen, Kaffeekapseln, Zigarettenstummeln, Glas, Metall usw. ist. Es ist wichtig zu wissen, dass nur kompostierbare Säcke (gekennzeichnet mit einem Raster und der Aufschrift OK COMPOST) für die Abgabe von Bioabfällen akzeptiert werden. Plastiksäcke sollten niemals verwendet werden, da sie den Kompost verunreinigen.

Gut zu wissen: Es ist auch möglich, den Bioabfall lose (unverpackt) in die Biotonne zu geben. Dadurch wird der Verbrauch von Ressourcen und Energie für die Herstellung dieser Kompostbeutel vermieden.

 Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Biomasse Suisse verfasst.

Mehr Infos:

Biomasse Suisse : www.biomassesuisse.ch
Biomasse Suisse : Broschüre “Energie aus Grünabfall”
SAVE Food : Bioabfall / Grünabfuhr

Video sur la valorisation en compost : https://www.youtube.com/watch?v=QoWWe7HcIBs
Video sur la valorisation en biogaz : https://www.youtube.com/watch?v=nPZczkySPXg
SuisseEnergie : https://www.suisseenergie.ch/energies-renouvelables/biomasse/

Basel isst abfallfrei!

Als nationaler Partner unterstützen wir die regionale Kampagne in Basel, die das Potential zur nationalen Ausweitung hat.

Das Essen zum Mitnehmen bringt natürlich eine Menge Abfall mit sich. Berge von Plastik, Karton, Styropor und Alufolie. Die Entsorgung bleibt entweder dem Wirt überlassen oder der Stadt. Bestenfalls landen die Verpackungen im Abfalleimer, im schlimmsten Fall aber auch irgendwo auf dem Boden. Und In allen Fällen erfordert die Herstellung der Verpackung viele Ressourcen (Kunststoff, Karton, Pflanzenfasern, Transport) und muss anschliessend behandelt werden (verschmutzte Verpackungen werden systematisch verbrannt).

Hier setzt die Kampagne «Basel isst abfallfrei» an. Die Konsumentinnen und Konsumenten werden ermuntert, Mehrweggeschirr oder eigene, verschliessbare Behälter zu nutzen und so einen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten.

Eine breite Kampagne macht die Initiative bekannt. Nebst dem Kleber für die Eingangstür werden die Teilnehmenden auf Wunsch mit zusätzlichem Promotionsmaterial ausgestattet. Die Lokale können sich und ihre innovativen Angebote unter #abfallfrei präsentieren. 

Der Kanton Basel-Stadt subventioniert die Kampagne und zudem das Depot-Mehrweggeschirr von reCIRCLE. Mehr Informationen dazu hier.

Lust auf einen Imbiss? Ja, aber in einem wiederverwendbaren Behälter!

Mit der Covid-Krise steigt die Zahl der Take-away-Mahlzeiten sprunghaft an. Ein Überlebensmittel für Restaurants in Zeiten der Krise, praktisch für den Verbraucher, aber nicht weniger schädlich für unseren Planeten. Wir erklären warum und zeigen, wie ZeroWaste Switzerland gegen dies vorgeht und wie jeder helfen kann.

Durch die mehrmonatige Schliessung von Restaurants oder die hygienischen Auflagen für Mahlzeiten in einigen Unternehmen, hat das Essen zum Mitnehmen, das seit Anfang der 2000er Jahre auf dem Vormarsch ist, im letzten Jahr einen regelrechten Boom erlebt. Kennen wir seit langem Food-Trucks, Fast-Food und andere Supermarkt-Snacks, so ist heute die gesamte Gastronomie dazu übergegangen, ein Take-away-Angebot anzubieten. Leider ist der Komfort, den wir uns durch den Kauf dieser in Einwegverpackungen verkauften Produkte erlauben, nicht ohne Folgen für die Umwelt.

Berge von Abfall … nicht recycelt

Zunächst einmal erzeugt diese Art zu essen eine Menge Abfall, wie z.B. Plastikverpackungen (Schalen, Deckel, Becher, Besteck), Papierservietten, Pappteller… Das ist kein triviales Problem, denn ein grosser Teil dieser Einwegverpackungen, die für unsere Mahlzeiten zum Mitnehmen verwendet werden landet in der Müllverbrennung. 

In der Schweiz werden Kunststoffverpackungen, mit Ausnahme von PET-Flaschen, nicht recycelt. Und selbst wenn es recycelt werden könnte (wie im Fall von Papier und Pappe), muss es – sobald es verschmutzt ist – in den Müll und landet dann schliesslich in der Verbrennung. 

Heute florieren überall Verpackungen und Bestecke aus Biokunststoff (z. B. aus Mais-, Weizen- oder Kartoffelstärke oder aus Zuckerrohr), die ebenfalls zum Einmalgebrauch bestimmt sind. Allerdings bereitet das Management dieser Bioabfälle in Bezug auf Sortierung und Recycling Kopfzerbrechen. Die Verbraucher kennen nicht immer den Unterschied zwischen biobasierten und petrochemischen Kunststoffen. Ausserdem gibt es keine Sortiereinrichtungen (Kompost) an öffentlichen Plätzen. Diese landen daher im Müll. Schliesslich benötigen diese Verpackungen (wenn sie nur aus biologisch abbaubaren Materialien bestehen – oft gibt es eine Folie oder ein Etikett aus nicht biologisch abbaubarem Material!) für die Methanisierungsanlagen (die unsere Küchenabfälle und Grünabfälle verwalten) viel mehr Zeit, um sich zu zersetzen (von einigen Wochen für unseren organischen Abfall bis zu mehreren Monaten für diese Bioplastik-Verpackungen) 

Schliesslich ist Biokunststoffgeschirr, auch wenn es biologisch abbaubar ist, nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt. Es bedarf viel grauer Energie um es herzustellen und am Ende wird es entweder verbrannt oder im besten Fall recycelt. Aber all dies erfordert viel Energie für die Transformation. 

Auswirkungen auf terrestrische und marine Ökosysteme

Einwegverpackungen zum Mitnehmen sind eine der Hauptursachen für die Vermüllung von Städten. Schweizer Gemeinden geben jährlich 200 Millionen Franken aus, um sie zu entsorgen! 

Abgesehen von den wirtschaftlichen Auswirkungen und bevor diese Abfälle von den Strassen eingesammelt werden, können der Wind oder die Vögel sie verstreuen, um in der Natur, in Seen zu landen. 

Diese Kunststoffe haben in der Umwelt nichts zu suchen. Und doch landen in der Schweiz jedes Jahr fast 2’700 Tonnen Plastik – durch Littering – im Boden und im Wasser (Quelle: BAFU – Mai 2020)!  Nachdem Kunststoffe nur sehr langsam abgebaut werden und sich in der Umwelt anreichern, muss diese Verschmutzung so weit wie möglich reduziert werden, um Auswirkungen auf die Fauna und Flora zu vermeiden.

Intensive Nutzung und Verschwendung von Ressourcen

Bevor sie zu Abfall wurde, war die Verpackung einmal ein Produkt. In allen Phasen ihres Lebens, von der Gewinnung der Rohstoffe bis zur Verarbeitung der Abfälle, einschliesslich des Herstellungsprozesses, der Verpackung und des Vertriebs, wurden jedoch Treibhausgase (THG) emittiert. Hinzu kommen die Treibhausgasemissionen, die durch den Transport dieser Rohstoffe, Produkte und Abfälle über Hunderte von Kilometern entstehen.

Die Verwendung von Einwegverpackungen scheint daher eine enorme Verschwendung von Treibhausgasemissionen und Ressourcen zu sein, zumal ihre Lebensdauer sehr, sehr kurz ist… von ein paar Minuten für einen Becher bis zu ein paar Sekunden für eine Sandwichverpackung!

Die Lösung? Trauen Sie sich, wiederverwendbar zu sein!

Stelle Dir vor, Du könntest den Kaffee Deiner Wahl geniessen, ohne die Tasse wegwerfen zu müssen. Stelle Dir sich vor, Du kommst vom Einkaufen nach Hause und musst keine Verpackung wegwerfen. 

Um diesen Traum zu verwirklichen, baut unser Verein ZeroWaste Switzerland mit dem ProjektZero Waste freundlicher Handel” das erste nationale Netzwerk von Geschäften und Restaurants auf, die Mehrweglösungen anbieten und/oder eigene Behälter akzeptieren, denn “der beste Abfall ist der, der nicht produziert wird”.

So sind Restaurants und Geschäfte aufgefordert, von ihren Kunden mitgebrachte Mehrwegbehälter wie Tupperware, Bento oder Gläser zu akzeptieren und zu befüllen. Sie können sie auch nach dem Beispiel von ReCIRhttps://zerowasteswitzerland.ch/de/2018/06/08/recircle/CLE – einem innovativen System von Mehrwegboxen und -gläsern – anbieten, das auf nationaler Ebene funktioniert. 

Zu diesem Zweck treffen sich die Teams von ZeroWaste Switzerland mit Einzelhändlern und Restaurantbesitzern, um ihnen einen Leitfaden an die Hand zu geben, in dem die Vorteile einer Teilnahme aufgezeigt werden, darunter Einsparungen beim Kauf von Einwegverpackungen und Möglichkeiten zur Abfallreduzierung im Unternehmen selbst.  

Restaurants/Ladenbesitzer, die Interesse an diesem Ansatz zeigen, sind für die Verbraucher leicht zu erkennen, da sie einen Aufkleber “Hier, wir akzeptieren Ihren eigenen Behälter” an ihren Fenstern anbringen. Sie sind auch auf der Karte der guten Adressen von ZeroWaste Schweiz aufgeführt.

ZeroWaste Switzerland bietet auch ein Seminar mit anderen Unternehmen an, um das Bewusstsein für Umweltfragen und den Zero Waste Lifestyle speziell für ihr Unternehmen zu schärfen und sie zu konstruktiven Dialogen mit ihren Kunden zu inspirieren. 

Was ist mit Dir? 

Wenn Du einmal pro Woche einen wiederverwendbaren Behälter für Deine Mahlzeit zum Mitnehmen verwenden, vermeidest Du etwa 56 Liter Abfall pro Jahr (Quelle reCIRCLE)! Der Mehrwegbehälter ist also eine einfache und effektive Möglichkeit, Abfall zu reduzieren! 

Laut einer Studie von ZeroWaste Switzerland kann eine Zero-Waste-Familie ihren Abfall um 40 % oder mehr bzw. rund 280 kg pro Jahr reduzieren, wenn sie ihre eigenen Einkaufsbehälter mitbringt.

Als Verbraucher können wir wirklich etwas bewirken und damit aufhören, dass unser Mittagessen in einer Plastik- oder Pappschachtel serviert wird, die ein paar Minuten später im Müll landet.

Stelle Dir vor, wie viel Abfall durch die Änderung einer einfachen täglichen Geste vermieden werden könnte, wenn wir das alle tun würden…

Hier kannst du dich als Freiwillige/r Helfer/in engagieren.

Wiederverwenden statt wegwerfen

Die Kampagne «WeChooseReuse» von Zero Waste Europe soll die Öffentlichkeit für eine Welt mit Wiederverwendungssystemen sensibilisieren. Ziel ist es, in Zukunft auf Einwegplastik zu verzichten und stattdessen Wiederverwendungs- und/oder Pfandsysteme zu entwickeln.

Ihr könnt die Petition hier unterzeichnen: https://wechoosereuse.org/

Was steckt hinter der Kampagne?

Diese Kampagne soll das Thema Zero Waste in das Bewusstsein der Öffentlichkeit, öffentlicher Einrichtungen und Unternehmen rücken und aufzeigen, wie wichtig es ist, vom Wegwerfgedanken wegzukommen, Ressourcen nicht zu verschwenden und so lange wie möglich zu verwenden.

Dazu gehört, z. B. beim Sport statt einer Einweg- eine Trinkflasche zu verwenden. Das ist praktisch, gut für die Umwelt und einfach umzusetzen.

Fast alles kann wiederverwendet werden. Das ist umweltschonender und gut fürs Portemonnaie.

Stellt euch eine Welt mit einem Pfandsystem und Wiederverwendungslösungen für alle Gegenstände des täglichen Gebrauchs vor: Eure Einkäufe werden euch direkt nach Hause geliefert und die leeren Flaschen und Behälter zur Wiederverwendung eingesammelt. War das nicht vor 50 Jahren schon so? Was ist in der Zwischenzeit passiert?

Ein Pfandsystem könnte die Menschen dazu motivieren, an der Kreislaufwirtschaft teilzuhaben: Ihr bezahlt das Pfand beim Einkauf und bekommt es zurück, wenn ihr die Behälter zurückgebt. Super einfach, oder?

Stellt euch eine Welt vor, in der Unternehmen und Gemeinden Hand in Hand arbeiten, um Wiederverwendungssysteme aufzubauen und Schritt für Schritt auf Einwegplastik zu verzichten.

Restaurants könnten ihre Take-away-Gerichte in wiederverwendbaren Behältern anbieten, die ein externes Unternehmen dann bei euch zu Hause abholt. Oder noch einfacher und sinnvoller: Wenn ihr in der Nähe arbeitet, bringt ihr die Behälter beim nächsten Mal in eurer Mittagspause zurück. 

Bis bald! Euer ZeroWaste-Switzerland-Team

Toilettenpapier? Bei uns kein Tabuthema ! 

Was genau hat Klopapier mit einem nachhaltigeren Leben oder Zero Waste zu tun?  

Ganz viel, denn Toilettenpapier ist ein Wegwerfprodukt, von dem wir immer mehr konsumieren, aber aus ökologischer Sicht niemand darüber spricht. 

Die Entstehung von Toilettenpapier 

Klopapier besteht aus Papier und Papier ist aus Holz. 
70% des Toilettenpapiers besteht aus Frischfasern und die bestehen meist aus Eukalyptus, das nicht in der Schweiz angebaut wird. Die meisten Eukalyptusplantagen sind in Südamerika oder auch Spanien und Portugal. 

Wie immer ist eines der Probleme die intensive Monokultur. Überall wo man sich auf nur eine Pflanzenart konzentriert, leidet die Biodiversität, da den Böden immer dieselben Nährstoffe entzogen werden. Und, Eukalyptus ist sehr wasserintensiv im Anbau und oft werden auch Pestizide verwendet. 

Ein zusätzliches Problem sind die starken ätherischen Öle der Bäume. Durch diese Öle wird der Boden stark beansprucht und es kann längere Zeit keine andere Pflanze dort wachsen, ausser sie verträgt sich mit den Eukalyptusbäumen. Die Öle sind zudem auch stark entflammbar, was die Brandgefahr erhöht. 


Die Alternativen : 

Recyclingpapier 

Recyceltes Papier spart bis zu 50% Energie und bis zu 70% Wasser im Vergleich zu neuem Papier. Idealerweise sollten Sie ungebleichtes Papier wählen, das weniger Chemikalien benötigt. 

Toilettenpapier mit dem Label «Blauer Engel» besteht teilweise sogar aus Recyclingpapier, dass bereits 4x für Zeitungen wiederverwendet wurde. 

AirPQ, Mitglied von Zero Waste Switzerland, bietet nicht nur Recyclingpapier an, sondern kompensiert dies auch durch das Pflanzen von Bäumen! 

Hersteller aus der Schweiz? 

Es gibt zwar noch Hersteller, die in der Schweiz produzieren, wie Hakle, Cartaseta und Tela, in Sachen Nachhaltigkeit aber beschränken sich die Aussagen bei allen momentan nur auf verantwortungsvoll bezogene Fasern und FSC Logos. Also nicht unbedingt recycelt… 

Die Verwendung 

Wir erklären hier nicht, wie man Toilettenpapier verwendet, keine Angst. 
In der Schweiz liegt der durchschnittliche Verbrauch bei 21 Kilo Toilettenpapier pro Jahr. Dieses Papier wird in Kläranlagen entsorgt. Denn die Rückfiltrierung des Papiers in Wasser erfordert zusätzliche Schritte. Und da andere Produkte oft die Toilette hinuntergespült werden, bilden sich Klumpen, die die Pumpen und Filter verstopfen. Einige von ihnen müssen von Hand entfernt werden, da sie sehr hart sind. 

Ein kleiner Reminder: In die Toilette gehört nur Toilettenpapier. Haare, Damenhygieneprodukte (Tampons, Binden), Feuchttücher, Windeln, Nägel und was es sonst noch alles gibt, gehören nicht in die Toilette oder in den Abfluss. 

Gibt es Alternativen zu Toilettenpapier? 

Ja die gibt es. Früher hat man sich mit Blättern gereinigt oder es gab einen Eimer mit Schwamm, denn man so benutzte. Dann kam eine neue Innovation. 

Die Duschbrause, in vielen ärmeren Ländern findet man diese bis heute. Und auf die möchten wir nun eingehen. Heutzutage gibt es komplette Toilettensysteme mit eingebauten Duschen, auch Bidet genannt. Diese kosten je nachdem eine Menge Geld. Es gibt aber auch mobile Bidets, die man mit Wasser füllen kann. 
Und das gute an diesen Duschen, sie ersetzen das Toilettenpapier nicht nur, sie sind sogar hygienischer. 

Achtung es wird etwas eklig… 
Mit Toilettenpapier verschmieren wir unsere Ausscheidungen und werden je nachdem nicht einmal richtig sauber. Ein Wasserstrahl allerdings, kann besser reinigen und sogar Hautreizungen verhindern. 

Sollte diese Variante nichts für dich sein, dann achte darauf, dass du recyceltes Toilettenpapier kaufst und obendrauf, kannst du auch noch darauf achten, dass das Papier nicht in Plastik eingepackt ist, wobei das im Detailhandel, nach unseren Beobachtungen, unmöglich ist. 

Auch Toilettenpapier aus Bambus ist eine Alternative, denn Bambus wächst sehr schnell. Wobei dieses wieder einen grösseren Fussabdruck als recyceltes Papier hat. 

Michèle, Mitglied vom Verein ZeroWaste Switzerland hat einen Selbstversuch gestartet: 

Wir haben zuhause ein Bidet oder auch ein Klosomat. Unser Aufsatz hat einen integrierten Föhn und sollte dies nicht reichen, haben wir Tücher zum Trockentupfen, die nur für diesen Zweck da sind und nach einem Gebrauch sofort in der Wäsche landen. 
Somit brauchen nur noch unsere Gäste Klopapier und wir kaufen recyceltes Klopapier im Unverpacktladen. Da wir praktisch keines mehr brauchen, ist auch der teurere Preis in Ordnung. 

*Quellen: 

Mehrwegverpackungen sind in der Regel umweltfreundlicher als Einwegoptionen

Eine von Reloop und Zero Waste Europe in Zusammenarbeit mit der Universität Utrecht durchgeführte Analyse hat Dutzende von Studien gesichtet, in denen die Klimaauswirkungen von Mehrwegsystemen (häufig mit Depot) mit denen von Einwegverpackungen verglichen wurden. Das Thema wird seit Jahren kontrovers diskutiert, da Studien in diesem Bereich je nach den zu Beginn getroffenen Annahmen teilweise widersprüchliche Ergebnisse liefern. Das Ziel dieser Forschung ist es, all diese Ergebnisse zusammenzutragen, um zu verstehen, unter welchen Bedingungen die Wiederverwendung von Verpackungen einen klimatischen Vorteil im Vergleich zu Einwegverpackungen darstellt.

Mehrwegverpackungen: besser für das Klima?

32 Studien wurden von den Autoren des Berichts ausgewählt, weil sie eine Reihe von Kriterien erfüllten, die ihre Seriosität belegen: eine Studie, die weniger als 20 Jahre zurückliegt, eine Lebenszyklusanalyse (LCA), die nach den Normen ISO 14040-14044 durchgeführt wurde, und ein Vergleich von zwei Verpackungssystemen (Einweg/Mehrweg), die denselben Verwendungszweck erfüllen.

Die erste Erkenntnis ist, dass 23 von 32 Studien (72 %) zu dem Schluss kommen, dass wiederverwendbare Verpackungen besser für die Umwelt sind als ihre Einwegäquivalente. Einige von ihnen zeigen, dass wiederverwendbare Glasflaschen 85 % weniger Treibhausgasemissionen verursachen als Einwegglas, 75 % weniger als PET-Flaschen und 57 % weniger als Aluminiumdosen.

Diese Beobachtung allein reicht jedoch nicht aus, um zu behaupten, dass Mehrweg immer interessanter für das Klima ist als Einweg. In der Tat werden die Ergebnisse, ob positiv oder negativ, in jeder analysierten Studie in Abhängigkeit von verschiedenen Schlüsselfaktoren, die unten aufgeführt sind, variieren. Für die Autoren des Berichts sind dies die Faktoren, an denen gearbeitet werden muss, um sicherzustellen, dass der Ersatz von Einwegverpackungen durch ein Mehrweggebinde besser für das Klima ist.

Das Herstellungsverfahren der Verpackung

Bei Einwegverpackungen ist es systematisch die Produktionsphase der Verpackung, die den grössten Einfluss auf das Klima hat. Je nach Material und Herstellungsprozess sind Einwegverpackungen also für mehr oder weniger Treibhausgasemissionen verantwortlich.

→ Dies erklärt zum Beispiel, warum alle analysierten Studien zu dem Schluss kommen, dass Mehrweg-Glasverpackungen besser für das Klima sind als Einweg-Glasverpackungen, selbst ab einer einmaligen Wiederverwendung. Denn bei der Herstellung von Glas werden viele Treibhausgase emittiert, die somit bei jeder Wiederverwendung einer Verpackung vermieden werden; 

Die Anzahl der Wiederverwendungen

Bei Mehrwegverpackungen ist ein wichtiger Faktor in der Umweltbilanz natürlich die Anzahl der Wiederverwendung. Jede Wiederverwendung gleicht die Auswirkungen der ersten Herstellungsphase der Verpackung ein wenig mehr aus. Je mehr sie wiederverwendet wird (und damit die Produktion neuer Verpackungen vermieden wird), desto geringer werden die Auswirkungen ihrer ursprünglichen Herstellung.

→ Einige der analysierten Studien deuten also darauf hin, dass der Ersatz einer PET-Einwegflasche durch eine Glas-Mehrwegflasche nach 10 oder 20 Wiederverwendungen der Flasche aus Klimasicht interessant wird. Eine andere Studie schätzt, dass bei einer kurzen Transportstrecke (200 km) die wiederverwendbare Glasflasche nach der dritten Wiederverwendung weniger Auswirkungen hat als die Einweg-PET-Flasche. Eine andere Studie schätzt, dass bei wiederverwendbaren Bechern 10 Wiederverwendungen nötig wären, um einen Umweltvorteil durch die Wiederverwendung zu erzielen.

Photo by Matthew T Rader on Unsplash

Der Einfluss des Transports

Neben der Anzahl der Wiederverwendungen zeigt die Analyse der Studien, dass auch der Transport, insbesondere zwischen dem Sammeln, Waschen und Wiederbefüllen des Behälters (emittiert bei jedem Wiederverwendungszyklus), die grössten Auswirkungen hat. Die meisten Studien, die zu dem Schluss kommen, dass Mehrwegverpackungen negative Auswirkungen haben, tun dies aus diesem Grund: Die Transportwege sind zu lang. Die THG-Emissionen, die durch den Transport von Mehrwegverpackungen verursacht werden, hängen von drei Parametern ab: der Entfernung, dem Gewicht der transportierten Verpackungen und der Art des Transports (z. B. ist der Transport per Schiff deutlich geringer als der Transport per LKW).

→ Eine der untersuchten Studien kommt daher zu dem Schluss, dass die Wiederverwendung von Verpackungen aus klimatischer Sicht bis zu einer Entfernung von 1200 km interessant ist.

Diese breite Analyse der zu diesem Thema durchgeführten Studien führt also zum Schluss, dass die Wiederverwendung von Verpackungen sehr oft sehr vorteilhaft für das Klima ist, umso mehr, wenn die Transportwege verkürzt werden (was bei einem Pfandsystem in der Schweiz typischerweise der Fall sein wird), oder wenn das System Glasverpackungen ersetzt, die bisher nach dem ersten Gebrauch weggeworfen wurden. Für Hersteller, die den Klimavorteil ihres Wiederverwendungssystems maximieren möchten, bleibt noch einiges zu tun:

  • Sicherstellung einer grossen Anzahl von Wiederverwendungen, was oft die Einrichtung von Pfandsystemen erfordert, um eine gute Rücklaufquote für die Verpackungen zu gewährleisten.
  • Optimieren von Logistik: Standardisierung der Behälter, stapelbare Verpackungen bevorzugen und die Anlieferung von vollen Behältern zur Rücknahme des Leerguts nutzen.
  • Reduzieren von Transportwege zwischen Abfüll-, Verkaufs- und Waschbereich.

Die Tücken der Methoden zur Analyse und Vergleich von Einweg- und Mehrwegverpackungen

Die Analyse mehrerer Studien, die die Umweltauswirkungen von Einweg- und Mehrwegverpackungen vergleichen, weist auch auf bestimmte Einschränkungen der verwendeten Analysemethoden hin, die zu einer Präferenz für Einwegverpackungen führen.

Die erste ist das Versäumnis, in Ökobilanzen die Risiken des “Auslaufens” von Kunststoffverpackungen in die Umwelt zu berücksichtigen, die bekanntermassen katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt und die Artenvielfalt haben. Diese Risiken des Auslaufens, die per Definition unvorhersehbar und stark vom Verbrauchskontext des Produkts abhängig sind, werden nicht unbedingt berücksichtigt.

Eine weitere Verzerrung in den Studien sind die Methoden zur Berücksichtigung der Vorteile des Recyclings (die dazu führen, dass die Umweltauswirkungen von Einwegverpackungen, die zum Teil recycelt werden, reduziert werden).

Gewisse Methoden zur Bilanzierung der Vorteile des Recyclings berücksichtigen nicht den Verlust von Materialien zum Zeitpunkt des Recyclings oder die Unmöglichkeit, bestimmte Materialien zur Herstellung neuer Verpackungen zu recyceln, wodurch die tatsächlichen Umweltvorteile des Recyclings “überbewertet” werden.

Der Zero Waste Leitfaden zum Lockdown

Zu Hause eingesperrt zu sein, ist nicht grad lustig. Was wäre, wenn Sie, anstatt sich auf die Streaming-Plattformen zu stürzen, die Gelegenheit nutzen würden, Zero Waste zu entdecken und/oder neue Zero Waste-Gewohnheiten zu implementieren?

Obwohl der Aufenthalt zu Hause eine der Massnahmen zur COVID-19 Bekämpfung ist, ist es verständlich, dass man nach acht Stunden Arbeit am Computer und der Teilnahme an zwei Online-Konferenzen in dieser Woche durch die Aussicht, mit einer Serie abgelenkt zu werden, schon vorher müde wird. Man hat das Gefühl, dass man Bildschirme verkettet und sich im Kreis dreht. ZeroWaste Switzerland bietet Ihnen Ideen für Ablenkungen, die es Ihnen ermöglichen, Zero Waste einzuführen und/oder neue Tricks auszuprobieren.

Hier sind 9 Möglichkeiten, wie Sie mit diesem Lockdown auf umweltverträgliche Weise meistern können.

Den Kleiderschrank leeren

Wie viele Menschen haben auch Sie wahrscheinlich eine Menge Kleidung. Der Lockdown ermöglicht es Ihnen, zu sortieren oder zu “entrümpeln”, was im Englischen “de-clutter” bedeutet. Die Idee ist, dass wir durch das Entrümpeln des Kleiderschranks auch unser Leben und unseren Geist entrümpeln. Manche Menschen fühlen eine Art Befreiung, nachdem sie ihre Kleidung entleert haben.

Wie man das macht? Sie können unseren Artikel über Slow Fashion lesen, der diesen Prozess detailliert beschreibt. Aber um es zusammenzufassen, können Sie damit beginnen, drei Stapel zu machen: Der erste ist die Kleidung, die Sie sehr oft tragen und die Sie auf jeden Fall behalten werden; der zweite ist die Kleidung, die Sie seit Jahren nicht mehr getragen haben oder die beschädigt ist und die Sie nicht mehr behalten werden; und schliesslich ist der dritte die Kleidung, die Sie selten tragen, aber von der Sie nicht wissen, ob Sie sie behalten sollten. Ziel ist es, jedes Kleidungsstück aus dem dritten Stapel zu nehmen und zu entscheiden, ob Sie es in den ersten oder zweiten Stapel legen wollen.

Für die, die Sie nicht mehr wollen, haben Sie zwei Möglichkeiten: entweder Sie geben sie an Organisationen, die sie recyceln oder an Bedürftige abgeben; oder Sie können sie als Lappen, Tawashi-Schwamm usw. wiederverwenden.

Sortieren von Büchern, CDs, DVDs und anderen sperrigen Gegenständen

Für Bücher, CDs, DVDs usw. gilt das gleiche Verfahren wie für den Kleiderschrank. Mit dem technologischen Fortschritt werden CDs und DVDs fast überflüssig. Leider nehmen viele Second-Hand-Firmen und sogar Vereine diese nicht mehr an, weil sie zu viele davon erhalten. Wenn Sie eine kreative Seele haben, gibt es eine Menge DIY-Tutorials, die diesen Gegenständen ein zweites Leben geben. Wenn nicht, können sie ein tolles Geschenk für Ihren verrückten Vintage-Freund sein!

Für Bücher gibt es in der ganzen Schweiz Bücherkisten, in die man sie legen kann. Man kann sie auch verschenken, und für die, die vielleicht beschädigt sind, gibt es auch Anleitungen, wie man mit alten Büchern dekorieren kann.

Hausgemachte Kosmetik testen

Nutzen Sie doch diesem Lockdown, um sich selbst zu verwöhnen. Machen Sie Ihre eigene Spa-Sitzung zu Hause und kreieren Sie Ihre eigene Heimkosmetik. Verwenden Sie die Rezepte auf unserem Blog.

Kochrezepte

Ebenso können Sie Ihren Magen verwöhnen, indem Sie verschiedene Zero Waste oder vegane Rezepte ausprobieren. In unserer Liste ist sicher etwas dabei, das Sie inspiriert. Warum fordern Sie sich nicht selbst mit einem Rezept pro Tag heraus und spielen mit Ihrem Partner oder Mitbewohner Essenskritiker!

Demo-Cafés und Online-Veranstaltungen

Ebenso können Sie durch unsere Online-Veranstaltungen neue Tipps zum Testen während des Lockdowns entdecken. Wir versprechen, es macht viel mehr Spass als Webinare oder andere weniger interaktive Konferenzen. Finden Sie unsere Termine hier.

Kompost entdecken

Wollten Sie schon immer Ihren eigenen Kompost zu Hause anlegen, konnten aber die Zeit nicht finden, um mehr darüber zu erfahren? Anstatt sich ein weiteres Video eines Chats anzuschauen, könnten Sie die Gelegenheit nutzen, um Blog-Beiträge zu lesen und zu erfahren, wie man Kompost verwaltet, was man hineingibt, usw. Sie können auch unserer Facebook- und Instagram-Seiten folgen, um regelmässig Tipps zu erhalten.

Beobachten Sie Ihre Abfallproduktion

Dies mag wie die schlimmste Aktivität der Welt erscheinen! Und dennoch, wenn Sie die ganze Zeit zu Hause bleiben, sind Sie in einer besseren Position zu wissen, wie viel Müll Sie tatsächlich produzieren. Man merkt schnell, dass es eine enorme Menge an versteckten Verpackungen gibt, die unsere Mülltonnen im Handumdrehen füllen. Indem Sie sich über die Zusammensetzung Ihres Abfalls bewusst werden, können Sie besser erkennen, wo Sie Massnahmen ergreifen können. Haben wir zu viele Müslischachteln? Dann ist der Unverpackteinkauf die Lösung. Haben wir zu viele Verpackungen von vorgekochten Mahlzeiten? Unsere einfachen Rezepte können in diesem Fall helfen, etc.

Online-Sport-Session

Den ganzen Tag zu sitzen ist nicht gut für unseren Rücken und unsere Gesundheit allgemein. Dank Internet und der Online-Plattformen haben wir Zugang zu vielen Sportvideos. Achten Sie darauf, dass Sie es langsam angehen und sich aufwärmen!

Alternativ dazu können Sie auch Ihren besten Sound auflegen und in Ihrem Wohnzimmer tanzen. Ziehen Sie die Vorhänge zu, wenn Sie etwas Privatsphäre haben möchten!

Meditation

Die aktuelle Situation kann zu Depressionen und Stress führen. Auch hier gibt es im Internet Meditationsvideos für jeden Geschmack. Eine Technik, um mehr Positivität in das eigene Leben zu bringen, ist die Technik der Dankbarkeit: Die Idee ist, sich jeden Tag für etwas zu bedanken, das uns gut getan hat, das kann z.B. ein Online-Apéro mit einem Freund sein; das Schlürfen eines guten Kaffees oder Tees im eigenen Garten oder auf dem Balkon usw. Es muss kein grosses Ereignis sein, manchmal reichen kleine tägliche Gesten.

Wir hoffen, dass dieser Leitfaden zum Lockdown Ihnen einige Ideen gegeben hat, die Sie zusätzlich zu den Filmen und Büchern beschäftigen werden.

Trotz der Pandemie geben wir Zero Waste nicht auf!

Fragen und Antworten

Während der Zeit der Pandemie ist “Zero Waste” aktueller denn je. Das Konsumverhalten wird bewusster, fairer und nachhaltiger. «Zero Waste» vereint Suffizienz, den Wunsch nach einer nachhaltig gestalteten Kreislaufwirtschaft und das Streben nach höchstmöglicher Effizienz.

Hier finden Sie einige Tipps und Antworten auf häufig gestellte Fragen:

Kann man sein eigenes Desinfektionsgel herstellen?

Nein. Die Rezeptur auf der WHO-Website ist nicht für die breite Öffentlichkeit, sondern für Apothekenfachleute bestimmt und wird für die Herstellung von grossen Mengen empfohlen. Häufiges Händewaschen mit Seife und Wasser ist ausreichend wirksam gegen das Virus.

Kann man aus Stoff eine wiederverwendbare Maske herstellen?

Die Empfehlungen zum Thema “Gesichtsmasken” in Zeiten von Corona sind nicht immer eindeutig. Während der Bfarm hinweist, dass “trotz …(ihrer) Einschränkungen, einfache womöglich selbstgemachten Nase-Mund Masken, eine gewisse Schutzfunktion vor grösseren Tröpfchen und Mund-/Nasen-Schleimhautkontakt mit kontaminierten Händen bieten”, äussert sich der BAG: Selbst hergestellte Stoffmasken empfehlen wir nicht.

Tatsächlich gibt es bis heute keine wissenschaftlichen Studien, die rückblickend die Wirksamkeit von handgefertigten Masken bescheinigen, erklärt der Assistenzarzt der Abteilung für Krankenhausprävention am CHUV, Bruno Grandbastien in einem Interview der Zeitung 24heures vom 24.4.20Und ein Stück Stoff auf dem Gesicht ist besser ist als gar nichts. “Die Maske verhindert die Streuung von Viruspartikeln vor sich. So schützt sie andere. Gleichzeitig sollen wir eine tadellose Händehygiene haben und vermeiden, unser Maske zu berühren, die so positioniert werden muss, dass sie Nase, Mund und Kinn bedeckt”, schliesst der Spezialist.

Nach Angaben der der AFNOR  ist es möglich, Masken aus Stoffen nach Kriterien herzustellen, wie auf ihrer Webseite erwähnt.

Wann ist eine Maske zu verwenden?

Quelle BAG: in der Schweiz gilt vielerorts Maskenpflicht. Generell gilt: Tragen Sie eine Maske, wenn Sie nicht zu Hause sind und keinen ständigen Abstand zu anderen Menschen halten können. Die Maske muss immer Nase und Mund bedecken. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des BAG und bei den Massnahmen nach Kantonen.

Die Empfehlungen der WHO und des BAG werden regelmässig aktualisiert.

Es ist auch sehr wichtig, die Anweisungen für den korrekten Gebrauch von Hygienemasken zu befolgen.

https://www.youtube.com/watch?v=ThZQukP50zI

Bitte beachten Sie die Website des Bundes.

Wie können wir Zero Waste fortsetzen und unverpackt einkaufen?

Die Konsumenten werden dazu angehalten, aufgrund der potenziellen Kontaminationsrisiken auf den unverpackten Einkauf zu verzichten. Mit einigen wenigen Vorsichtsmassnahmen ist es jedoch immer noch möglich, weiterhin risikolos verpackungsfrei einzukaufen.

Welche Hinweise sind zu befolgen?

Passen Sie Ihr Zero Waste Ziel an! Kluge Konsumenten bevorzugen das Depotsystem, Beutel und Behälter aus dem Laden und akzeptieren, dass die eigenen Behälter möglicherweise nicht mehr akzeptiert werden.

Psst! Gespräche mit anderen Kunden oder Kassenpersonal werden so weit wie möglich vermieden, um Mikrotröpfchen zu vermeiden, die sich auf Lebensmitteln oder Lagerflächen ablagern können.

Bleiben Sie Ihrem Unverpackt-Laden treu und unterstützen Sie die lokalen Produzenten bei Ihren Einkäufen: sie mobilisieren sich, um den Kunden die besten hygienischen Bedingungen in ihren Geschäften zu bieten.

“Unverpackt stellt kein grösseres Risiko dar als verpackte Ware”, so Célia Rennesson, Direktorin von “Réseau Vrac” in Frankreich. “Réseau Vrac” hat Anweisungen für Handel und Kunden von Unverpackt-Läden veröffentlicht, um die Risiken einer Verbreitung des Virus zu begrenzen.

Sollten wir Obst und Gemüse in Selbstbedienung vermeiden?

Bislang wurde kein Fall einer Übertragung durch Lebensmittel identifiziert, beruhigt die Efsa (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) auf ihrer Website: „Die Erfahrungen mit früheren Ausbrüchen, die durch verwandte Coronaviren  […] , haben gezeigt, dass das Virus nicht durch den Verzehr von Lebensmitteln übertragen wurde. Derzeit gibt es keine Anzeichen dafür, dass das Coronavirus in dieser Hinsicht anders ist.“

Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hält die Übertragung dieses Virus durch kontaminierte Lebensmittel für “unwahrscheinlich”. Im gegenwärtigen Kontext ist es immer noch besser, die üblichen Regeln für rohes Obst und Gemüse strikt anzuwenden, wie z.B. Waschen und Schälen (oder das Entfernen der äußeren Schichten bei Endivien, Kohl usw.).

Beispiel

Info Migros : Eine Übertragung des Erregers über Lebensmittel auf den Menschen ist nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand unwahrscheinlich. Lebensmittel, auch jene aus dem Offenverkauf, können bedenkenlos konsumiert werden. Der relevante Übertragungsweg findet von Mensch zu Mensch statt. Deshalb ist auch im Umgang mit retournierter Ware die Einhaltung der BAG-Hygieneregeln, insbesondere das gründliche Händewaschen, notwendig.

Wichtig : Schützen Sie Ihre Gesundheit und helfen Sie die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Was kann man gegen die Verschwendung von Kleidung tun?

Jährlich werden weltweit 80 Milliarden Kleidungsstücke produziert. Die ökologische und soziale Belastung durch ihre Herstellung ist weitaus grösser, als wir uns vorstellen (Quelle).

Die folgende Zahl zeigt uns den Verbrauch von Ressourcen für die Herstellung eines einzigen T-Shirts.

In der Schweiz werden jährlich mehr als 100’000 Tonnen neue Kleidung verkauft (Quelle), während gleichzeitig 57’000 Tonnen gebrauchte Textilien von Organisationen der Textilrecyclingindustrie gesammelt werden. Darüber hinaus ist ein grosser Teil dieser Kleidungsstücke in tadellosem Zustand. Im Durchschnitt werden pro Person rund 11 Kilo Textilien weggeworfen (Quelle: BAFU).

Um diese Verschwendung zu vermeiden, hier ein paar Tipps, die auf dem R-Prinzip basieren.

Umdenken & Ablehnen

Einkaufsbummels, eine andere Aktivität wählen: einen Waldspaziergang, ein Museumsbesuch, ein Film im Kino ansehen oder einfach einen Drink mit Freunden; es wird genauso viel Spass machen, wenn nicht sogar mehr.

Stellt euch kurz vor dem Kauf im Geschäft (auch online) die folgenden Fragen:

  • Brauche ich dieses Kleidungsstück wirklich?
  • Werde ich es gerne tragen?
  • Bin ich von diesem Kauf überzeugt? Vielleicht kaufe ich es vielmehr, weil es 50% Rabatt gibt…

Wenn die Antwort auf eine oder mehrere dieser Fragen nein lautet, dann hört auf, euer Geld zu verschwenden und verlasst den Laden (oder die Website). Ihr könnt jederzeit wiederkommen, wenn ihr eure Meinung ändert.

Wenn ihr aus Gewohnheit oder aus Mangel an Ideen dazu neigt, Kleidung oder Accessoires zu verschenken, findet ihr hier einige Ideen für innovative Kindergeburtstage oder Weihnachtsgeschenke.

Reduzieren

Durchschnittlich 30 % der Kleidung, die wir besitzen, wird nicht getragen und liegt ungebraucht in unseren Kleiderschränken. Ist es wirklich sinnvoll, 20 Paar Hosen, 30 T-Shirts und 15 Paar Schuhe zu besitzen? Die Antwort ist wahrscheinlich nein.

Sortiert eure Kleidung durch und nehmt heraus, was ihr nicht mehr tragt. Ihr könnt diese Kleider sozialen Institutionen spenden (z.B. Caritas verteilt sie an benachteiligte Menschen in der Schweiz). Modische Kleidung von guter Qualität ermöglicht es euch sogar, etwas Geld zu verdienen. Ersetzt die weggegebene Kleidung nicht durch neue Ware. Ein Schrank mit weniger Teilen und nur mit Kleiderstücken, die euch gefallen, ist angenehmer und spart Zeit.

Wiederverwenden und teilen

Adressen von Buchläden, Second-Hand-Läden, Läden mit Depotverkauf, Kleinanzeigen oder Auktionswebseiten, lokale Gruppen in sozialen Netzwerken usw. Es gibt viele Orte für den Kauf von gebrauchter Kleidung und ihr findet sie auf unserer Karte der guten Adressen.

Aufgrund des Phänomens “Fast Fashion” gibt es derzeit eine solche Überfülle an Kleidung, dass es ein wenig Zeit braucht, um die richtigen Geschäfte zu finden. Mit ein wenig Erfahrung, findet ihr qualitativ hochwertige und interessante Stücke. Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Preise unschlagbar sind, so dass ihr eine Menge Geld spart und gleichzeitig die Umweltbelastung reduzieren könnt. Darüber hinaus unterstützt ihr damit oft die Schaffung lokaler Arbeitsplätze.

Reparieren

Ihre Kleidung mit Löchern, zu gross oder unmodern, verdient eine zweite Chance! Vor allem, wenn sie euch wirklich gefällt oder der Stoff interessant ist. Eine Nähmaschine ist in diesen Fällen euer bester Freund (es ist nicht nötig, eine zu kaufen, für den gelegentlichen Gebrauch, kann diese auch geliehen werden). Das Internet ist voll von Tutorials, um altmodische oder zu grosse Stücke in Einzelstücke zu verwandeln (Upcycling). Alle Arten von Reparaturen oder Änderungen werden auch von professionellen Nähwerkstätten angeboten.

Recyceln

Auch gebrauchte Kleidung kann in den dafür vorgesehenen Behältern deponiert werden. Mehrere Organisationen verwalten ihre Verwertung und den Export in der Schweiz. Davon hängt der Anteil dessen ab, was in der Schweiz zurückgewonnen oder exportiert wird. Hier sind einige Beispiele:

  • Textura sammelt 1’800 Tonnen in fast 300 Behältern im Kanton Waadt und gibt den Artikeln vor Ort ein zweites Leben, indem sie sie in Ateapic-Läden weiterverkaufen. Dies gilt auch für die Container des Freiburger Roten Kreuzes, die vor Ort, insbesondere in den Zick-Zack-Boutiquen, aufgewertet werden.
  • Tell-Tex verfügt über 3’000 Container in der Schweiz und ein Sortierzentrum in Safenwil. Ein kleiner Teil wird in Zusammenarbeit mit der Schweizer Berghilfe kostenlos an die Bewohner der Bergregionen gespendet, der Grossteil wird jedoch exportiert.
  • TEXAID und ihre Tochtergesellschaft Contex ist mit ihren mehr als 6’000 Behältern, 35’000 Tonnen, die in der ganzen Schweiz gesammelt werden, und ihren Sortieranlagen – davon 1 in der Schweiz und 5 im Ausland – der grösste Akteur. Die Kleidungsstücke werden zum Weiterverkauf ins Ausland exportiert. Laut TEXAID werden etwa 35 % der gesammelten Kleidung als ungeeignet für das Tragen angesehen. Sie werden normalerweise als Lumpen (15%) oder Dämmstoffe (15%) recycelt, während 5% verbrannt werden.

Einige Links

Weitere gute Tipps

  • Das Buch Glücklich leben ohne Müll von Bea Johnson
  • Das Grosse Magic-Cleaning-Buch von Marie Kondo

Filme und Dokumentarfilme